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© DaimlerChrysler AG
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DaimlerChrysler-Chef Jürgen E. Schrempp
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Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp ist in Zusammenhang mit dem milliardenschweren Rechtsstreit um die Fusion
der Autoriesen Daimler-Benz und Chrysler kürzlich drei Tage lang vernommen worden. Nach Informationen des Hamburger
Magazins "stern" musste Schrempp sich in Frankfurt einer Befragung durch die US-Anwälte Vincent Cappucci und Terry
Christensen stellen. Christensen vertritt US-Milliardär Kirk Kerkorian, Cappucci mehrere US-Aktionäre, die sich
durch den Zusammenschluss im Jahr 1998 geprellt fühlen. Sie argumentieren, Daimler habe den Deal nicht als "Fusion
unter Gleichen", sondern als Übernahme geplant.
Die Vernehmung in der Anwaltskanzlei Skadden war nach Informationen des Magazins "filmreif": Die Fragen wurden auf
Englisch gestellt, dann ins Deutsche übersetzt. Die deutschen Antworten des Firmenbosses, den zwei Bodyguards
begleiteten, wurden wiederum ins Englische übertragen. Ein eingeflogener Gerichtsschreiber stenographierte alle
Aussagen mit; das Ganze wurde auf Video gefilmt.
Das Material könnte einer Jury am Gerichtsort Wilmington/Delaware vorgespielt werden, sollte es zum Prozess kommen.
Daimler-Chrysler Sprecher Thomas Fröhlich bestätigte gegenüber dem "stern" Schrempps Befragung. Er sprach von einem
"normalen Schritt" in dem Verfahren. Er gehe weiter davon aus, dass die Vorwürfe haltlos sein.