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Weiter Spitzenreiter
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© Volkswagen AG
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im Umweltranking: VW Lupo TDI 3L
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Das Ergebnis des ÖKO-TREND Auto-Umwelt-Rankings 2002 ist insgesamt erfreulich: Die Aktivitäten der Autohersteller zur
Steigerung der Umweltverträglichkeit ihrer Produkt haben generell weiter zugenommen. Im Vergleich zum Ergebnis des letzten
Jahres haben sich hierdurch zahlreiche Verschiebungen ergeben.
Konstant ist jedoch die Spitze: Die 3-Liter-Modelle von Volkswagen und Audi können die Gesamtwertung auch in diesem Jahr
verteidigen, wobei der VW Lupo knapp vor dem Audi A 2 gewinnt. Die beiden Modelle wurden konsequent in Richtung
Umweltverträglichkeit entwickelt, was ihnen weiterhin einen Vorsprung in der Umweltwertung sichert. Dies sei eine große
Leistung angesichts der Tatsache, dass Dieselmodelle in diesem Jahr einen schweren Stand im Ranking haben, hieß es.
So sind Fahrzeuge mit Dieselmotoren in diesem Jahr nur noch selten in den Top-5-Listen der einzelnen Fahrzeugklassen zu
finden. Die Euro 4-Abgasnorm erfüllen erst sehr wenige Dieselmodelle (etwa der 100 PS-TDI von VW und der im kommenden
Jahr im VW Touran erstmals eingesetzte neue 2 Liter-TDI mit 136 PS, Autokiste berichtete). Einen Rußpartikelfilter gibt
es wie schon im Vorjahr nur bei Peugeot und Citroen sowie in den mit gleichen Triebwerken bestückten Euro-Vans von Fiat und
Lancia. Der große Rest der Euro 3-Diesel fällt in der Umweltwertung gegenüber modernen benzinbetrieben Modellen zurück. Dies
kann sich jedoch bald wieder ändern, da für die Zukunft bereits Euro 4-Dieselmodelle mit Rußpartikelfilter angekündigt
wurden - dann wird der Wettbewerb um die Führungsplätze des Umweltrankings wieder spannend.
Im Bereich der Fahrzeuge mit Ottomotor setzen sich zunehmend Modelle mit Direkteinspritzung an die Spitze. Vorteile im
Verbrauch - zumindest bei Teillastbetrieb - werden hier von einer deutlich verbesserten Abgasreinigungstechnik begleitet.
Mehr denn je kommt es hier auf einen verbrauchsmindernden Fahrstil an. Verbrauchsanzeigen in den Fahrzeugen und das Angebot
von Öko-Fahrtrainings unterstützen dies - und werden deshalb als zwei von 20 Kriterien im Auto-Umwelt-Ranking mit Punkten
belohnt.
Eine vernünftige Fahrweise vorausgesetzt, können sich in diesem Segment insbesondere die FSI-Modelle von Volkswagen und Audi
mit niedrigen Verbrauchs- und Schadstoffwerten gut in Szene setzen. Ebenfalls sehr erfolgreich hinsichtlich der Reduzierung
der Verbrauchswerte bei Benzinern ist BMW mit dem Einsatz der Valvetronic-Technologie - mehrere Klassensiege im Ranking sind
die Folge. Auch Mercedes kann mit den neu entwickelten "Twinpulse"-Vierzylindern den Verbrauch gegenüber den
Vorgängermodellen um rund einen Liter pro 100 Kilometer reduzieren.
Die vorgenannten Entwicklungen haben bemerkenswert positive Umweltwirkungen zur Folge: Gerade bei Volumenmodellen mit ihren
hohen Zulassungszahlen werden durch diese Fortschritte in der Summe große Einsparungspotentiale realisiert.
Verbesserungen in der Produktionstechnik, bei Beschaffung und Logistik sowie Recycling und Umweltmanagement führten zu einem
höheren Punktergebnis für eine Reihe von Herstellern. Die ökologischen Gesamtaktivitäten von BMW können den Angaben
zufolge nach heutigen Standards als vorbildlich gelten. BMW setzt sich hiermit in diesem Jahr an die Spitze der
Herstellerwertung, dicht gefolgt von Mercedes, Volkswagen und Audi.
Verglichen mit dem Vorjahresergebnis konnte Škoda den deutlichsten Schritt nach vorne machen. Die sukzessive Angleichung der
Umweltstandards innerhalb des Volkswagen-Konzerns macht sich hier sehr positiv bemerkbar. Signifikante
Ergebnisverbesserungen in der Herstellerwertung gelangen auch bei Toyota, Peugeot und Citroen, Audi, Nissan und Daihatsu.
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Der "Tempo-Test"
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© Peugeot Dtl. GmbH
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zeigt es: Keine Rußemissionen am Peugeot 307 mit Partikelfilter
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Eine besonders positive Erwähnung unter der Herstellern konnte wie bereits im Vorjahr Peugeot für sich verbuchen: Die
Franzosen sind weiterhin Vorreiter bei der wegweisenden Einführung des Rußpartikelfilters (die Funktionsweise des Systems
zeigt
diese Grafik).
Insbesondere durch den Einsatz im Volumenmodell 307 ergeben sich positive Umweltwirkungen durch eine
massive Redzierung der Partikelemissionen: In Deutschland entscheidet sich ein Großteil der 307-Kunden für den besonders
umweltfreundlichen Dieselantrieb. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden nach Unternehmensangaben 10.488 Exemplare
der Baureihe 307 mit HDi-Motor und Rußpartikelfiltersystem FAP zugelassen. Innerhalb der Modellreihe entspricht dies einem
Anteil von 37 Prozent.
Eine Sonderstellung in der Umweltwertung hält auch Toyota: Der Toyota Prius ist das einzige Großserienmodell mit
Hybridantrieb. Kraftstoffverbrauch und Lärmemissionen sind hierdurch besonders niedrig, was den Prius wie schon im Jahr 2001
zu einem der umweltverträglichsten Autos in Deutschland macht.
In dem Ranking stellt Öko-Trend eine ganzheitliche Bilanz auf, die Aspekte der Ressourcenschonung bei Produktion,
Beschaffung und Logistik ebenso berücksichtigt wie den Kraftstoffverbrauch, die Schadstoffemissionen und das Fahrgeräusch
der Fahrzeuge. Weitere Bewertungskriterien sind Recycling und Umweltmanagement. Die fünf bestplatzierten Fahrzeuge der
einzelnen Klassen sowie die genaue Herstellerwertung können auf der Website von Öko-Trend nachgelesen werden.
Das Institut - ein Spin-Off aus der Bergischen Universität Wuppertal - veröffentlicht das Auto-Umwelt-Ranking seit 1997
jährlich. Es ist nach eigenen Angaben völlig unabhängig von Mitteln der Privatwirtschaft.