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Neu ab Jahresende: Der Ferrari Enzo
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© Ferrari S.p.A.
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Nach dem GTO, nach Ferrari F40 und F50 kommt ab Ende des Jahres wieder ein limitiertes Sondermodell des
amtierenden Weltmeisters in der Formel 1-Konstrukteurswertung, das wie seine Vorgänger ein Höchstmaß an
technischer Leistung liefern wird. Nur rund 350 Stück des nach dem Firmengründer Enzo Ferrari benannten Modells
werden unter einer sicherlich deutlich höheren Zahl an zahlungskräftigen Interessenten verteilt.
Der schlicht "Enzo" genannte Supersportler besitzt einen 660 PS starken V12-Motor, der ein maximales Drehmoment von
657 Nm bei 5.500 Umdrehungen entwickelt und bis zu 8.200 Umdrehungen pro Minute schafft. Das soll nach Werksangaben gut
sein für eine Höchstgeschwindigkeit von über 350 km/h, die 100 km/h-Marke wird bereits nach knapp 3,7 Sekunden, Tempo
200 nach 9,5 Sekunden erreicht. Die Kraftübertragung an die Hinterachse übernimmt ein sequentielles
6-Gang-Getriebe, das ausschließlich über Paddel am Lenkrad geschaltet werden kann. Besonderes Augenmerk legten die
Ingenieure dabei auf eine Reduzierung der Schaltzeiten: der Gangwechsel soll innerhalb von nur 150 Millisekunden möglich
sein. Neben dem normalen Programm "Sport" kann auch die "Race"-Einstellung gewählt werden, in welcher dann auch eine
Startautomatik ähnlich dem System in der Formel 1 zur Verfügung steht.
Die von Pininfarina gezeichnete Karosserie (Leergewicht 1.365 kg) ist natürlich aerodynamisch stark optimiert. Die gewaltigen
Lufteinlässe am Bug sorgen so nicht nur für die notwendige Frischluftzufuhr von Motor und Bremsen, sondern leiten die
Luftströme über Kanäle am Fahrzeugboden bis zwei großen Diffusoren am Fahrzeugheck. So und nur so lässt sich die
Fahrsicherheit bei hohen Geschwindigkeiten erreichen: Bei Tempo 300 etwa wird das Fahrzeug mit über 750 Kilogramm auf die
Straße gepresst, doch der Anpressdruck ist variabel (Bodenfreiheit, ausfahrbarer Heckspoiler, pp.) - ein System, wie es das
F1-Reglement nicht mehr zulässt.
HighTech natürlich auch bei der Bremsanlage: Zum Einsatz kommen hier 38 Zentimeter große und 34 Millimeter dicke
Bremsscheiben von Brembo aus Keramik-/Kohlerfaser-Verbundmaterial, die Ferrari auch in der Formel 1 einsetzt, bisher aber
noch nicht in einem Straßenfahrzeug verbaut hat. Der Enzo steht auf Bridgestone-Reifen im Format 245/35 vorne und gewaltigen
345/35 hinten, die von einem Luftdruckkontrollsystem überwacht werden; die Felgengröße beträgt 19 Zoll. ABS und ASR
(abschaltbar) sind serienmäßig.
Enzo-Kunden haben die Qual der Wahl: Nicht bei der Farbe, aber beim Fahrersitz, der mit nur 12,4 Kilogramm der
weltweit leichteste die Sicherheitsbestimmungen erfüllenden Fahrzeugsitze ist. Direkt neben der Montagelinie für
den Enzo in Maranello können sie probesitzen und sich für eine von vier Sitzgrößen und nicht weniger als 16 individuelle
Kombinationen von Sitz und Kohlefaserschale entscheiden. Anschließend wird noch die Pedalerie von den Ferrari-Ingenieuren
individuell eingestellt - und dann steht der ersten Ausfahrt nur noch ein Preis von rund 700.000 Euro im Wege:
Eine echte Begehrlichkeit eben.