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Dienstag, 16. April 2024
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Infineon: Mit Chips neuer Generation zum Ein-Liter-Auto

Verbesserte Elektronik soll den Flottenverbrauch weiter senken

Siehe Bildunterschrift
Neue Chip-Generationen © Infineon
sollen den Flottenverbrauch weiter senken
Infineon Technologies, einer der weltweit führenden Chip-Lieferanten der Automobilindustrie, arbeitet derzeit zusammen mit den Autoherstellern an einer neuen Generation von Chips für Motor- und Getriebesteuerungen. Mit den neuen Mikrocontrollern sollen neue Konzepte bei Getriebe- und Motorensteuerungen realisiert werden, die den Kraftstoffverbrauch und den Schadstoffausstoß der Autos immer weiter senken.

Die Leistung moderner Motor- und Getriebesteuerungen wird sich nach Angaben von Infineon so innerhalb der kommenden vier Jahre verzehnfachen können. Die Chips verfügen über Taktraten von bis zu 400 MHz und bringen Speicherkapazitäten von bis zu zwei MByte. Wenn das Ein-Liter-Auto kein unbezahlbarer Traum bleiben soll, sei der Einsatz elektronischer Steuerungssysteme unerlässlich, hieß es bei Infineon. Nur damit können Motorsteuerungen ausreichend exakt arbeiten. Konkrete Einsparpotenziale wurden jedoch nicht genannt.

Mit modernen Motormanagement-Systemen wird die komplette Antriebseinheit in Fahrzeugen gesteuert und geregelt. Infineons hochintegrierte Chips sind entscheidend für die Umsetzung zukunftsweisender Antriebs- und Getriebekonzepte. Diese sind für höhere Motorenleistung, besseren Fahrkomfort, geringeren Treibstoffverbrauch sowie eine Reduzierung des Schadstoffausstoßes erforderlich. Solche intelligenten Systeme messen und variieren laufend sämtliche Parameter für einen optimalen Motorbetrieb. Für ein verbessertes Verhalten des Antriebs ist eine sehr exakte Regelung und damit eine hohe Rechenleistung erforderlich. Die auf den neuen Chips der AUDO-NG-Familie installierte Software soll heutige Hardware-Komponenten größtenteils ersetzen können. Die Gesamtkosten anspruchsvoller Motormanagementsysteme verringerten sich dadurch drastisch, hieß es.

Nach Angaben des Weltverbandes der Automobilhersteller OICA in Paris werden weltweit jährlich rund 55 Millionen Automobile hergestellt. In einem durchschnittlichen Fahrzeug steuern bereits etwa 100 Chips verschiedenste Funktionen: Neben der Motor- und Getriebesteuerung finden sich Chips in Airbags, ABS und Stabilitätskontrolle (ESP), in elektrischen Fensterhebern, Licht- und Klimaanlagen sowie in Kommunikations- und Navigationssystemen. Nach einer Studie des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Strategy Analytics hat Infineon im Jahr 2001 in Europa jeden sechsten Chip für Automobile geliefert. Damit ist das Unternehmen hier mit einem Marktanteil von 14,7 Prozent die Nummer Eins. Laut Strategy Analytics war der europäische Markt in 2001 rund 4,2 Milliarden US-Dollar groß. Der weltweite Chipmarkt für Automobilanwendungen betrug in 2001 rund 10,9 Milliarden US-Dollar. Hier erreichte Infineon mit etwa acht Prozent den zweiten Rang.

Ein großer und weiterhin steigender Markt also. Bleibt zu hoffen, dass die Industrie hier insbesondere auch die Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit im Auge behält, ist es doch gerade die Elektronik, die Autobesitzern seit einigen Jahren die meisten Probleme und Reparaturkosten beschert.
text  Hanno S. Ritter
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