Zweimal schon gab es eine entsprechende Studie, jetzt endlich traut sich VW zur Serienumsetzung: Mit dem
Beetle Dune kommt in Kürze eine aufgebrezelte Version des aufgebrezelten Klassikers. Sie sieht ansprechend aus
und dürfte erfolgreich sein, obschon sie ihrem Namen keine Ehre macht.
Volkswagen
Endlich in Serie:
Der VW Beetle Dune ist jetzt bestellbar
Bei Volkswagen lenkt man heute den Fokus endlich wieder auf Autos statt auf Skandale und ihre unzureichend
wirkende Aufklärung. Neuestes Modell der Wolfsburger ist der Beetle Dune, der aktuell auf der Los Angeles Auto Show
Premiere feiert. Das Rezept ist ebenso simpel wie beliebt bei den Kunden: Im Stile der Cross-Modelle trägt der
besondere Beetle einen Offroad-Look, bringt etwas mehr Ausstattung und Farbe ins Spiel und soll den "Endless Summer"
- das in Cinemascope gebannte 60er-Jahre-Lebensgefühl der kalifornischen Surfer – automobil verkörpern.
Optisch gibt sich der Beetle Dune an einem Zentimeter mehr Bodenfreiheit und 18-TZoll-Rädern zu erkennen.
Dazu kommen modifizierte Stoßstangen, die vor allem vorne das Antlitz deutlich verändern. Hierzu trägt auch
ein zusätzlicher,. fünfteiliger Lufteinlass unterhalb der Motorhaube bei, der demnächst auch für den Beetle R-Line
und Sport eingeführt wird.
Schwarze Seitenleisten in der Tradition der Käfer-Trittbretter und silberne Schweller kennzeichnen die Seitenansicht,
dazu kommen natürlich schwarze Radhausverbreiterungen (+ sieben Millimeter Fahrzeugbreite und Spur pro Seite). Auch
die (rein optischen) Unterfahrschutz-Elemente und die Außenspiegelkappen sind silbern ausgeführt. Großflächige
Beklebungen auf der Seite vervollständigen den Auftritt - wer sie nicht mag, kann sie entfernen.
Weitere Änderungen betreffen die auf LED-Technik umgestellten Rückleuchten, wobei die Fotos eine nur teilweise
Umstellung nahelegen. Vorne bleibt es bei konventionellen Blinkern und auch beim Auslaufmodell des gepunkteten
Tagfahrlichts - hier muss der Beetle sogar dem Polo oder dem Amarok den neueren Look überlassen.
Zusätzlich zur bekannten Farbpalette liefert VW den Beetle Dune auch in "Sandstorm Yellow Metallic" und "Dark
Bronze Metallic". Beim Coupé kann ein schwarzes Dach als Kontrast bestellt werden, beim Cabriolet ausschließlich
ein schwarzes Verdeck. Auch im Innenraum setzt Volkswagen auf farbliche Variationen, die stets schwarzen Dachhimmel,
Dachsäulen und Türverkleidungen umfassen, bei Türbrüstungen und Dash Pad aber je nach Außenlack auch
auf Farbe setzen. Farbige Ziernähte und Ziffernblätterringe gehören ebenfalls zum Konzept.
Zur erweiterten Ausstattung des Beetle Dune gehören auf technisch-funktionaler Ebene Licht- und Regensensor,
Lendenwirbelstützen vorn, Zusatzinstrumente, beleuchtete Make-up-Spiegel, Tempomat, automatisch abblendender Innenspiegel,
Parksensoren hinten und der Berganfahrassistent. Motorseitig können Dune-Kunden die gleichen drei TSI-Benziner (105,
150 und 220 PS) sowie Zweiliter-Diesel (110 und 150 PS) wählen wie beim normalen Beetle.
Die Fahrleistungen und Verbrauchswerte dürften minimal schlechter ausfallen.
Während der Beetle in Amerika besonders erfolgreich ist und demzufolge anders als bisweilen spekuliert nicht unbedingt ganz
oben auf der Streichliste im Modellfahrplan stehen dürfte, so ist der Dune doch auch als Testballon zu verstehen, inwieweit
sich die Verkäufe des exotischsten Volkswagen steigern lassen und ob ein Audi TTQ eine gute Idee wäre. Auch ist es ein
Zeichen gegen den neuen offenen Range Rover Evoque. So ist auch anzunehmen, dass der Dune zwar teuer, ausstattungsbereinigt
aber gar nicht so viel teurer wird als ein "normaler" Beetle. Das freilich ist zunächst eine Spekulation, denn trotz angekündigten
Bestellstarts noch für diese Woche hat VW bisher keine Preise veröffentlicht.
Im Jahr 2000 gab es einen ersten Ansatz für die Vision eines Beetle Dune: Noch auf der Basis des New Beetle (Beetle erster Generation)
entstand ein Conceptcar für die Los Angeles Auto Show; mit einer höhergelegten und knallgelb lackierten Karosserie und einem transparenten,
herausnehmbaren Dach. Eine Serienplanung war damals nicht geplant, aber so ganz vergessen wurde der gelbe Käfer auch nicht. So machte sich
Ende 2013 ein Team daran, das Konzept des New Beetle Dune auf den Beetle II zu übertragen. Erneut entstand eine Studie. Sie wurde im
Januar 2014 auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit enthüllt. Dieses Mal sollte es nicht beim Concept bleiben.
So cool der Beetle Dune auch sein mag: Mit ihm eine Düne erobern zu wollen, ist anders als mit den heckgetriebenen, legendären Dune
Buggies der 1960er- und 70er-Jahre keine gute Idee - denn Allradantrieb ist für das Auto nicht vorgesehen.