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Freitag, 29. März 2024
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VW will neue Maßstäbe setzen / Premiere auf dem Pariser Salon im September

Erste Fakten zum Volkswagen Touareg

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VW Touareg
© Volkswagen AG
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Der Countdown für die dritte Phase der vieldiskutierten Oberklasse-Produktoffensive von Volkswagen läuft: Nach dem sportlich ausgelegten Passat W8 und dem S-Klasse-Konkurrenten Phaeton, der ab 31. Mai bei den Händlern steht, wird als nächstes Modell der Geländewagen Touareg durchstarten. Der in Kooperation mit Porsche - das Schwestermodell ist der Porsche Cayenne (Link zur Vorstellung im nachfolgenden Kasten) - entwickelten Offroader zeichnet sich aus durch einen permanenten elektronisch geregelten Allradantrieb, Doppelquerlenker-Fahrwerk, je nach Motorversion serienmäßige volltragende Luftfederung mit elektronisch geregelten Stoßdämpfern, drehmomentstarke Fünf-, Sechs-, Acht- und Zehnzylinder-Motoren, einen exzellenten Langstreckenkomfort sowie ein "elegant-progressives" In- und Exterieur-Design.

Das Modell gehört mit 4,75 Metern Länge, 1,93 Metern Breite, 1,72 Metern Höhe und einem Radstand von 2,86 Metern zu den Geländewagen der Oberklasse. Kurze Karosserieüberhänge, eine Bodenfreiheit von bis zu 300 Millimetern und eine Wattiefe von 585 Millimetern sind die technischen Voraussetzungen für eine sehr gute Geländetauglichkeit. Eine Steigfähigkeit von 100 Prozent und eine mögliche Querneigung von bis zu 45 Grad ermöglichen auch den extremen Offroad-Einsatz.

Zur deutschen Markteinführung wird der Touareg mit einem 3,2-Liter-V6-Benziner und einem 5,0-Liter-V10-TDI angeboten. Der V6-Motor leistet 220 PS und entwickelt bis zu 305 Newtonmeter Drehmoment. Wahrlich beeindruckend lesen sich die Daten des TDI: Der stärkste Pkw-Dieselmotor der Welt mit Pumpe-Düse-Direkteinspritzung und Biturbo-Aufladung entwickelt 313 PS und gewaltige 750 Newtonmeter Drehmoment bei 1.800/min. Zu einem späteren Zeitpunkt folgen ein Fünfzylinder-TDI und ein V8-Benziner als weitere Motorisierungen. Auch der Zwölfzylinder des Hauses soll im Touareg angeboten werden.

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Bild anklicken für Großansicht Touareg: Der erste
VW-Geländewagen
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Für die Kraftübertragung stehen grundsätzlich Sechsgang-Getriebe zur Verfügung, bei den großen Achtzylinder-Motorisierungen als Automatik; bei letzterer kann der Fahrer via DSP (Dynamisches Schaltprogramm) oder über den Tiptronic-Schalthebel und je nach Ausführung auch per Lenkrad-Paddles die Schaltvorgänge beeinflussen. Die Motorkraft wird via Verteilergetriebe, das serienmäßig mit einer Geländeuntersetzung ausgestattet ist, und über drei sperrbare Differentiale an die Antriebsräder übertragen. Die serienmäßige Lamellenkupplung der Zentraldifferentialsperre wird automatisch von der Fahrwerkselektronik angesteuert; je nach Anforderung können bis zu 100 Prozent der Antriebskraft an eine der beiden Achsen übertragen werden. Durch einen Drehschalter im Cockpit kann die Differentialsperre auch manuell aktiviert werden. Das serienmäßige 4-Rad-EDS erledigt die Feinverteilung der Antriebskraft auf die Räder. Für den verschärften Geländeeinsatz sind eine elektronisch geregelte Hinterachsdifferentialsperre mit Lamellenkupplung und als Teil eines Offroadpaketes eine Vorderachssperre und schaltbare Stabilisatoren vorgesehen.

VW sieht den Touareg indes nicht nur als Offroader, sondern auch als einen agilen und sicheren Reisewagen. Die Doppelquerlenkerkonstruktionen an Vorder- und Hinterachse mit akustisch isoliertem Hilfsrahmen sollen einerseits das Geräusch- und Komfortniveau einer Oberklasselimousine, anderseits durch eine exakte Radführung die Fahrpräzision eines sportlichen Pkw gewährleisten. Luftfederung (serienmäßig ab den Achtzylinder-Versionen, sonst optional lieferbar) wie beim Phaeton und eine kontinuierliche Dämpferregelung würden für ein bisher bei Geländewagen unbekanntes Niveau von Federungskomfort auf der Straße und im Gelände sorgen, hieß es. Zusätzlich kann der Fahrer durch einen Schalter im Cockpit das Fahrwerk in Richtung sportlich oder komfortabel beeinflussen.

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Die vollverzinkte, selbsttragende, viertürige Karosserie erreicht höchste Steifigkeitswerte; diese werden nicht nur extremen Offroad-Anforderungen gerecht, sondern bilden gleichzeitig die Basis für das hohe Komfort- und Qualitätsniveau des Touareg. Die elegante Innenraumgestaltung im Stile des Phaeton unterstreicht mit einem großen Spektrum hochwertiger Ausstattungen die Positionierung als Oberklassefahrzeug. Aufwendige Sitze, ein vielfach einstellbares Lenkrad und die ebenfalls aus dem Phaeton bekannte aufwendige separate Klimaanlage für die hinteren Passagiere (4-Zonen-Climatronic, Zusatzausstattung) schaffen die Voraussetzungen für ein komfortables Reisen. Der Kofferraum mit seiner großen Heckklappe und der separat zu öffnenden Heckscheibe bietet ein variables Laderaumvolumen von 555 bis 1.570 Litern. Die maximal 3,5 Tonnen Anhängelast machen den Touareg zum idealen Zugfahrzeug.

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Bild anklicken für Großansicht Hochwertiges
Interieur à la Phaeton
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Die Crasheigenschaften und die Sicherheitsausstattung entsprechen laut VW den höchsten Anforderungen. Der Verzicht auf ein aggressives Offroad-Design ermöglicht im Crashfall eine besondere Rücksichtnahme auf schwächere Verkehrsteilnehmer. Neben Gewichtsaspekten werden auch deshalb die vorderen Kotflügel aus Kunststoff und die Motorhaube aus vergleichsweise weichem Aluminium gefertigt. Im übrigen sorgen serienmäßig Front-, Seiten und Curtain-Airbags und crashaktive Kopfstützen vorne für ein hohes Sicherheitsniveau.

Für die aktive Sicherheit sorgen neben ABS, ASR und ESP eine Motorschleppmomentregelung und ein hydraulischer Bremsassistent. Die Bremsanlage mit Festsätteln und innenbelüfteten Scheiben soll auch bei voller Beladung und Ausnutzung der hohen Anhängelast gute Verzögerungswerte garantieren. Bei Ausstattung mit Luftfederung senkt sich der Wagen ab 125 km/h automatisch um 25 Millimeter ab - gut für die Straßenlage und den Luftwiderstandswert und damit nicht zuletzt verbrauchssenkend.

Der Volkswagen Touareg wird nach der offiziellen Premiere auf dem Pariser Autosalon im Herbst 2002 auf den Markt kommen; er trägt den Namen eines traditionsreichen Wüstenvolkes aus der Sahara, die auch als Ritter der Wüste bezeichnet würden und für ihren Stolz, ihre Intelligenz und Würde sowie für ihre Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen Lebensbedingungen bekannt seien, so die Wolfsburger. Dieser Name soll so die Anpassung der an verschiedenste Fahrbedingungen symbolisieren. Vorbilder für den Touareg sieht VW nicht, und dennoch dürfen Mercedes ML-Klasse und BMW X5 als direkte Konkurrenten gelten. Mit einem geschätzten Einstandspreis von rund 43.000 Euro für den Sechszylinder-Benziner dürfte das neue Wolfsburger Kletterass eine gute Chance auf dem wachsenden Offroad-Markt haben.
text  Hanno S. Ritter
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