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Samstag, 7. Dezember 2024
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Neue mehrfingerfähige Technik für günstige Fahrzeuge ab 2017 serienreif

Conti: Infrarot-Vorhang statt Touchscreen

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Continental
IR-Sensoren erkennen
Mehrfinger-Bewegungen am Display
Wie bedient man ein Auto innen am besten? Aktuell geht der Trend klar in Richtung Touchscreen. Doch für manche Klein(st)wagen und/oder Märkte ist die Technik zu teuer. Continental hat vor diesem Hintergrund eine Alternative entwickelt, die Komfort und Kostendisziplin verspricht. Der Automobilzulieferer Continental setzt für zukünftige Bedienkonzepte in "bezahlbaren Fahrzeugen" (Affordable Cars) auf intelligente Infrarot-Technik. Die von immer mehr Geräten der Unterhaltungselektronik verwendeten Mehrfinger-Gestenbedienungen sollen so auch im besonders preissensiblen Fahrzeugsegment moderne Anzeige- und Bediensysteme erweitern. Mit Infrarot-Vorhängen setzen die Entwickler auf eine kostengünstige Alternative zu sogenannten kapazitiven und damit berührungsempfindlichen Anzeigen.

Bereits 2011 habe man gezeigt, dass man mit Hilfe eines Infrarot-Vorhangs beliebige Oberflächen im Fahrzeuginnenraum zu Bedienoberflächen umgestalten könne, erklärt Fook Wai Lee, Display-Entwickler bei Continental in Singapur. "Wir haben diese Technik nun so weiterentwickelt, dass sie auch typische Mehrfinger-Gesten wie Wischen, Auf- oder Zusammenziehen als Eingabemöglichkeit erkennt."

Beim Infrarot-Vorhang werden eine Reihe von Infrarot-Lichtquellen an den Seiten des Displays verbaut. War beim 1-Finger-Bedienen eine einzelne LED-Leiste ausreichend, müssen zur Erkennung von Mehrfinger-Gesten mehrere davon miteinander vernetzt werden. Wird eine Mehrfinger-Geste vor dem Display ausgeführt, so erkennt die Elektronik die Position der Finger über das jeweils blockierte Infrarotlicht. Diese Technik werde insgesamt günstiger in der Serienfertigung als aktuelle kapazitive Displays, erklärt Continental, wenn auch etwa Dacia mit dem LG-System zeigt, dass sich Touchscreens und niedrige Kosten nicht ausschließen müssen.

Die Entwicklung ist laut Continental bereits weit fortgeschritten. "Die Herausforderung liegt in der Integration: Unser Ziel ist es, dass die Infrarot-Lichttechnik nur minimal über die Displayoberfläche hervorsteht und dennoch alle gewünschten Mehrfinger-Gesten erkannt werden", erläutert Lee. 2017 soll es losgehen. Netter Nebenefekt: Der Infrarot-Vorhang stört sich anders als Touchscreens nicht an Handschuhen des Nutzers.
text  Hanno S. Ritter
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