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Künftig mit CO2-Technik: |
Volkswagen |
(Bedieneinheit einer) VW-Klimaanlage |
Nach dem Ausstieg von Daimler aus dem neuen Klimaanlagen-Kältemittel R1234yf zeigt nun der Volkswagen-Konzern, wohin
die Reise geht: Künftig werde man CO2 als Kältemittel einsetzen, erklärte der Autobauer am Freitag in Wolfsburg –
die wohl ideale Lösung.
Das bisherige Kältemittel R134a ist in Neuwagen nicht länger erlaubt, weil es die Umwelt mit einem hohen Treibhauseffekt zu
sehr belastet. Die von der Autoindustrie zunächst als Ersatz vorgesehene, schon lange umstrittene und hierzulande wegen des
andauernden Einsatzes der Zeitschrift "Autobild" als "Killer-Kältemittel" bekannte Chemikalie R1234yf wird nach dem Ausstieg
von Daimler wegen Sicherheitsrisiken mutmaßlich auch keine Zukunft haben.
Während bei Daimler noch nach einem Ausweg aus dem Dilemma zwischen verboten und gefährlich gesucht wird, hat Volkswagen jetzt
angekündigt, künftig natürliches CO2 als Kältemittel einzusetzen. Dies hatte bereits VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch vor
einigen Wochen in einem seiner seltenen Interviews als Weg vorgegeben.
CO2 (Kohlendioxid) - als Kältemittel auch unter der Bezeichnung R744 bekannt - ist ein natürliches Gas. Sein GWP-Wert
(Global Warming Faktor) beträgt 1 - unterschreitet mithin den von der EU vorgegebenen GWP-Grenzwert von 150 um 99,3 Prozent.
Sollte CO2 bei einem Unfall austreten, ist es völlig ungefährlich, da das Gas weder giftig noch brennbar ist. VW schlägt
damit zwei Fliegen mit einer Klappe.
Der einzige Nachteil von CO2-Klimaanlagen liegt in den höheren Kosten aufgrund der hohen Druckverhältnisse. In der
Großserie dürfte sich dies jedoch kaum bemerkbar machen.
VW versteht den Einstieg in die CO2-Technologie als einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz. "CO2 eignet sich hervorragend
für darauf ausgelegte Klimaanlagen in Automobilen", heißt es in der Erklärung. Die Technologie solle sukzessive in der
gesamten Fahrzeugflotte ausgerollt werden. VW hat dabei mehr Zeit als Daimler, weil alle aktuellen Modelle wegen früher
Typprüfungstermine vom R134a-Verbot nicht betroffen sind, während Mercedes nach der Rückkehr zu R134a mit mehreren Modellen
bereits gegen die Richtlinien verstößt.