Auch wenn der Frühling naht und man sich tagsüber schon wieder über die
ersten wärmenden Sonnenstrahlen freut, sollten die Autofahrer nicht
vergessen, dass es nachts noch empfindlich kalt werden kann. Der
Automobilclub von Deutschland (AvD) rät daher, die Winterreifen "noch nicht
in die Sommerpause zu schicken" und die Pneus noch einige Wochen auf den
Fahrzeugen zu belassen.
Bei Temperaturen von unter 7 Grad sind Winterreifen die sicherere Wahl. Die
Gummimischung von Sommerreifen ist bei diesen Temperaturen hart und bietet
nicht den optimalen Grip auf der Straße. "Dass Winterreifen nur bei Eis und
Schnee die bessere Wahl sind, ist also ein Märchen", betonen die AvD-Experten
daher zu Recht.
Zudem darf man sich von den ersten Sonnenstrahlen noch nicht blenden lassen:
Betrachtet man den mittlere Minimumwert der Wetterperiode von 1961 bis 1990,
so sind Mitte März nachts beispielsweise in Berlin noch 0 Grad Celsius "sehr
wahrscheinlich" (Köln 0°; Frankfurt/Main 2°; München -1°; Hamburg -1°). Bis
Mitte April sind Nacht-Temperaturen zwischen 3 und 6 Grad Celsius eher die
Regel. Da darf man sich auch von Tagestemperaturen bis zu 16° nicht blenden
lassen.
Besonders gefährlich ist nach Beobachtungen der AvD-Experten der Monat März:
"Viele Autofahrer lassen sich von der Frühlingssonne in die Irre führen. Sie
schauen auf ihr Außenthermometer und sehen dort 3 bis 4 Grad über Null. Die
kritische Situation lauert allerdings auf Brücken, in Senken oder an
Waldrändern. Hier kann es Temperaturlöcher mit Unterschieden bis zu 5 Grad
geben. Die Folge: Glatteis, das der Fahrer zu spät bemerkt." Aus diesem
Grund gibt es bis Mitte April noch viele schwere Unfälle durch Glatteis.
Und: In den letzten Jahren gab es immer wieder einen Wintereinbruch Ende
März mit Schnee und Kälte, bei dem Tausende Autofahrer ins Abseits rutschten.