In ihrem jüngsten Bericht über die Kfz-Preise hat die Europäische Kommission ein trotz der Euro-Einführung immer
noch erhebliches Preisgefälle im Binnenmarkt festgestellt. Die Bestandsaufnahme zum 1. November 2001 zeige
eindeutig, dass es nicht zu einer Preiskonvergenz gekommen sei, heißt es in einer heute verbreiteten Mitteilung.
Am niedrigsten sind die Listenpreise für Kfz (vor Steuern) danach generell in Spanien, Griechenland, Finnland und
Dänemark, das nicht zum Euro-Währungsgebiet gehört. Am höchsten sind sie in Deutschland, dem größten Kfz-Markt,
und Österreich. Deutlich teurer als im Euro-Währungsgebiet sind Kraftfahrzeuge offensichtlich weiterhin im
Vereinigten Königreich.
Die Bestandsaufnahme gibt die Lage auf den nationalen Kfz-Märkten zum 1. November 2001 wieder, d.h. zwei Monate
vor Beginn der Preisauszeichnung in Euro in den zwölf an der Währungsunion partizipierenden Mitgliedstaaten. Da
die meisten Listenpreise nicht mehr auf die nationalen Währungen lauteten und die Euro-Einführung augenscheinlich
vorweggenommen wurde, gibt der Bericht einen ersten Aufschluss über die Reaktion der Hersteller auf die
Währungsintegration.
Im Bericht selbst sind sowohl die von den Herstellern vorgegebenen Preisspannen als auch die Preise nach Steuer
aufgeführt. Verglichen werden die Preise für die insgesamt 80 meistverkauften Modelle von 24 Herstellern.
Weitere detaillierte Informationen und Preisbeispiele finden sich im Internet und der nachfolgend verlinkten
Adresse.
Wie die Studie belegt, hat Mercedes-Benz über die gesamte Modellpalette hinweg deutlich geringere
Preisunterschiede als die meisten Wettbewerber. Die Preisdifferenzen liegen in den Euroländern in der Oberklasse
bei 3,6 Prozent, im Segment der unteren Mittelklasse bei 5,8 Prozent. Die Wettbewerber bewegen sich bei
Preisdifferenzen zwischen 9 und 27 Prozent.
Die neue E-Klasse sei das erste Fahrzeug der Marke mit harmonisiertem Preis, teilte das Unternehmen heute mit.
Der Preisermittlung liegen ausstattungsbereinigte Vorsteuerpreise in den Euroländern zugrunde.
"Unsere Vorreiterrolle ist eine konsequente Folge der seit vielen Jahren bestehenden Strategie der
Preisharmonisierung von Mercedes-Benz in Europa," so Dr. Joachim Schmidt, Bereichsvorstand für Vertrieb und
Marketing von Mercedes-Benz Personenwagen. Auch in anderen Segmenten wolle man die Harmonisierung weiter
vorantreiben, hieß es.
Auch das neue Flagschiff aus München, der BMW 7er, wird seit Markteinführung in ganz Europa zum einheitlichen
Preis verkauft. Die größten Preisunterschiede in Europa hat die Studie erneut bei Modellen aus dem VW-Konzern
(VW, Audi, Seat) festgestellt - die bereits zweimal gegen die Wolfsburger verhängten Geldbußen haben ihre
beabsichtigte Wirkung offensichtlich verfehlt.