Fast 2.000 Unfälle gab es bislang durch "Blitzeis" - rund um Berlin, in Nordrhein-Westfalen
und Niedersachsen. Meteorologen befürchten, dass sich die Warmfront weiter in Richtung Süden bewegt. Sobald es
auch dort regnet und die Tropfen auf den noch gefrorenen Boden fallen, wird es blitzschnell spiegelglatt auf den
Straßen.
"Sobald die ersten Warnungen vor Blitzeis kommen, dann sollte man schon mal einen gemütlichen Tag an dem Ort
planen, an dem man sich gerade befindet", rät der AvD-Verkehrssoziologe Alfred Fuhr: "Das kann die eigene Wohnung
sein, ein nettes Café in der Nähe der Arbeitsstätte oder ein Rasthaus, wenn man gerade unterwegs ist. Der Vorteil
dieses Wetters: die Menschen kommen wieder aufeinander zu und reden miteinander; man hilft sich gegenseitig und
wird warmherziger. Es kann also auch angenehm sein, bei diesem Wetter sein Auto mal stehen zu lassen und sich
Zeit für andere Menschen zu nehmen."
Für alle, die entgegen aller Warnungen trotzdem fahren wollen oder müssen, haben die Sicherheits-Experten des AvD
einige Tipps:
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Ab dem Zeitpunkt der ersten Warnung: Höchstgeschwindigkeit 120. Eis
auf der Fahrbahn ist kaum von Nässe zu unterscheiden.
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"Griffigkeit" der Fahrbahn testen: kurz (!) bremsen. Wichtig: nur
kurz auf das Pedal treten, und auch nur dann, wenn die Straße geradeaus
führt und kein Fahrzeug folgt; dabei Lenkrad gut festhalten.
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Keine ruckartigen Bewegungen wie bremsen, beschleunigen oder lenken.
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"Spurtreu" fahren, möglichst keinen Spurwechsel. Die rechte Spur der
Autobahn ist meist weniger vereist, weil dort mehr Autos fahren.
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Mehr Abstand zum Vordermann halten. Dabei langsam ausrollen lassen.
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Im Falle eines Unfalls: aussteigen und hinter die Leitplanke klettern, bevor andere Fahrzeuge in die Unfallstelle
rutschen. Andere Fahrer warnen!
Allein auf der A13 Berlin - Dresden haben die Pannenhelfer des AvD am
Sonntag nicht nur mehr als 20 Fahrzeuge wieder flott gemacht, sondern
zusätzlich auch Unfallstellen abgesichert, Unfallautos geborgen, warme
Getränke ausgeteilt und in einem Fall sogar Urlaubsheimkehrer nach Hause gefahren:
Ein Pärchen war auf der Heimreise nach Dresden kurz hinter Berlin mit seinem
Auto ins Schleudern geraten und gegen die Leitplanke gerutscht. Das
Urlaubsgepäck brachte sie ins Grübeln: wie soll das alles mit der Bahn nach
Hause? Der freundliche AvD-Helfer wusste nicht nur Rat, sondern schritt zur
Tat: er brachte die beiden unverletzten Unfallopfer mit seinem Auto die 170
Kilometer bis nach Dresden.