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Freitag, 19. April 2024
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Jaguars Irvine auf dem Treppchen

Großer Preis von Monaco: Doppelsieg für Ferrari

Strahlende Sieger: © Jaguar Deutschland GmbH
Schumacher (Ferrari) und Irvine (Jaguar)

Ein Rennen voller Überraschungen und Premieren - selten zuvor war der GP in Monte Carlo so spannend. Nachdem am Samstag im Qualifying David Coulthard seinen Rivalen Michael Schumacher quasi in letzter Sekunde die Pole-Positon abnahm, war man auf das Duell der beiden in den Straßenschluchten der monegassischen Hafenstadt gespannt. Allerdings spielte der McLaren schon am Vorstart Coulthard einen bösen Streich: Der Motor ging aus, und anstatt von ganz vorne zu starten, musste sich Schumachers Rivale hinten anstellen.

Dadurch war die Bahn frei für den amtierenden Weltmeister und er ließ sich den Sieg bis zum Schluss nicht mehr aus den Händen nehmen. Hinter ihm entwickelte sich ein dramatisches Rennen. Konnte Häkkinen die Mercedesfahnen die ersten Runden noch hochhalten, kämpfte David Coulthard darum, vielleicht noch den einen oder anderen WM-Punkt noch zu ergattern. In der ersten Runde war für "Quick-Nick" Heidfeld das Rennen schon zu Ende. In einer Kurve berührte er einen Arrows und landete in den Leitplanken. Nicht anders erging es dem wiederum ungestümen Pablo Montoya, der zwei Runden später seinen BMW-Williams in die Planken rammte.

In der 17. Runde erneut ein Schock für McLaren: Mika Häkkinen kam mit Defekt an die Box, und schnell stellte sich heraus, dasss an ein Weiterfahren nicht zu denken ist. Vorne nun also ungefährdet Michael Schumacher vor seinem Teamkollegen Barrichello. Coulthard hatte zu dieser Zeit schon länger mit Arrows-Pilot Bernoldi zu tun, der ihn einfach nicht überholen ließ. Zur Halbzeit des Rennens musste der hartnäckige Brasilianer tanken, und der Mercedes-Pilot hatte freies Fahren. Alesi und Frentzen kämpften verbissen um den sechsten Platz, der Franzose als dienstältester Formel 1-Pilot konnte erst aufatmen, als Frentzen seinen Jordan im Tunnel aneckte und ziemlich beschädigt auf die Schwimmbad-Schikane zuschlidderte.

Dann der Totalausfall für BMW: In der 58. Runde wurde Ralf Schumacher deutlich langsamer und hatte mit Elektronikproblemen zu kämpfen. Er fuhr an die Box und stieg entnervt aus. Wieder keine Zielankunft in Monaco, Ralf muss ein weiteres Jahr warten. Durch den Ausfall wurde Eddi Irvine auf den dritten Platz gespült, David Coulthard war mittlerweile Sechster und hatte als letzter Fahrer nur 15 Runden vor Schluss getankt. Plötzlich fuhr Alesi an die Box und ließ sich neue Reifen aufziehen, Coulthard erreichte so noch zwei WM-Punkte, der gerechte Lohn für eine tolle Aufholjagd. Alesi rettete den sechsten Platz ins Ziel, das war der erste Punkt in diesem Jahr für das Prost-Team.

Ziemlich unauffällig landete Jaques Villeneuve auf dem vierten Rang. Aber vor ihm großer Jubel bei Jaguar, Irvine schaffte den ersten Podiumsplatz für die Grünen mit seinem hervorragenden dritten Platz. In der letzten Runde ließ es Leader Schumacher langsam angehen, und Barrichello kam bis auf 0,4 Sekunden an ihn heran, allerdings mehr für die Fotografen, die den roten Doppelsieg so prima ins Bild bekamen.

Schumacher fehlt nun nur noch ein Sieg beim GP in Monaco, dann hat er mit Ayrton Senna gleichgezogen. In der WM führt Schumacher jetzt mit 52 Punkten vor Coulthard (40) und Barricello mit 24 Punkten. Die WM ist sicherlich noch nicht entscheiden, aber mit diesem Sieg und Coulthards Pech hat "Schumi" beste Chancen, seinen WM-Titel erfolgreich zu verteidigen.
text  Christian Fank (fanknet)
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