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Donnerstag, 18. April 2024
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Große Karriere einer unscheinbaren Komponente

25 Jahre Lambda-Sonde von Bosch

Feiert 25. Geburtstag: Lambda-Sonde | Bild: Bosch GmbH Vor 25 Jahren hielt die von Bosch entwickelte Lambda-Sonde Einzug ins Automobil. Angesichts der niedrigen Schadstoffwerte, die sich mit dieser Technik erzielen lassen, zeichnete sich rasch ihr Siegeszug ab: Zehn Jahre nach ihrem Debüt 1976 in der für den US-amerikanischen Markt bestimmten 240/260er-Reihe von Volvo feierte Bosch die Auslieferung der zehnmillionsten Lambda-Sonde, sieben Jahre später waren es bereits 50 Millionen. Heute laufen bei Bosch im Jahr 33 Millionen Stück vom Band.

1982 brachte Bosch als eine Weiterentwicklung der bewährten Komponente die beheizbare Lambda-Sonde auf den Markt, die bereits 30 Sekunden nach Start des kalten Motors voll funktionsfähig ist. Sie zeichnet sich durch eine doppelt so lange Lebensdauer gegenüber der herkömmlichen Sonde aus: Der in wenigen Sekunden auf 400 Grad Celsius aufgeheizte Sensor ist keinen so extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt und hält nach Unternehmensangaben rund 160.000 Kilometern stand. 1994 präsentierte Bosch als erster Hersteller die Lambda-Sonde in keramischer Planartechnik. Sie benötigt lediglich zehn Sekunden vom Motorstart bis zur vollen Funktionsfähigkeit.

Moderne Fahrzeuge, die immer strengere Abgasgrenzwerte unterschreiten, sind ohne Lambda-Sonde gar nicht denkbar. Im Abgasstrang vor - in neuen Fahrzeugen häufig zusätzlich auch hinter - dem Katalysator angebracht, misst sie den Sauerstoffgehalt im Abgas von Ottomotoren und macht den optimalen Betrieb von Drei-Wege-Katalysatoren möglich. Der ermittelte Wert ist Indiz für die Vollständigkeit der Verbrennung. Das beste Ergebnis lässt sich mit einem Kraftstoff-Luft-Gemisch im Verhältnis von 14,7 erzielen. Bei Kraftstoffüberschuss entstehen Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid, im umgekehrten Fall bilden sich vermehrt Stickoxide. Die Sonde erkennt abweichende Abgaszusammensetzungen und ermöglicht den korrigierenden Eingriff der Motorsteuerung in die Zündung und Einspritzung.

Mit der Breitband-Lambda-Sonde lassen sich auch sparsame Motorkonzepte wie die Benzin-Direkteinspritzung realisieren, die unter Teillast mager, unter Volllast homogen und zur Regeneration des Stickoxid-Speicherkatalysators kurzzeitig fett betrieben werden. Da die Breitband-Sonde Abweichungen vom homogenen Gemisch quantitativ ermitteln kann, ist sie für die Abgasreinigung solcher Motorkonzepte geeignet.

Zukünftig wird die Lambda-Sonde auch bei Dieselmotoren für noch exakter zugemessene Einspritzmengen und niedrigere Emissionen sorgen.

Bereits 1968 setzte Bosch die für die Lambda-Sonde erforderliche Technik der Sauerstoffmessung in der Batteriefertigung ein. Von diesem Know-how konnte Anfang der siebziger Jahre, als sich die Abgasgesetzgebung in den USA drastisch verschärfte, profitiert werden: So brachte Bosch 1976 die erste serienreife Lambda-Sonde auf den Markt.
text  Hanno S. Ritter
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