Drehmomentstarker Basismotor für die E-Klasse

Der neu entwickelte Zweiliter-Kompressormotor sorgt ab Mitte dieses Jahres in der Mercedes-Benz E-Klasse für ein noch dynamischeres Fahr-Erlebnis. Der Vierzylinder, den die Stuttgarter Automobilmarke seit kurzem bereits in der neuen C-Klasse und im CLK einsetzt, leistet 120 kW/163 PS und löst den bisherigen Zweilitermotor des E 200 (100 kW/136 PS) ab.

Schon ab 2.500/min entwickelt das Kompressor-Triebwerk ein maximales Drehmoment von 230 Newtonmetern und übertrifft damit den Wert des Saugmotors um rund 21 Prozent. Die Beschleunigungszeit von null auf 100 km/h verkürzt sich deshalb bei der Limousine um 1,1 auf 9,7 Sekunden und beim T-Modell um 0,9 auf 10,1 Sekunden. Noch deutlicher macht sich der Fortschritt bei der Messung der Höchstgeschwindigkeit bemerkbar. Sie beträgt beim neuen Modell 222 bzw. 212 km/h (Limousine/T-Modell) und übertrifft das Ergebnis des Vorgängermodells um 13 bzw. 14 km/h. Da die Maschine ihr maximales Drehmoment über ein breites Drehzahlband von 2.500 bis 4.800/min konstant hält, absolviert der neue E 200 Zwischenspurts im vierten oder fünften Gang souverän. Als Elastizitäts-Wert von 60 auf 120 km/h im fünften Gang nennt Mercedes einen Wert von nur 19,6 Sekunden.

Besonders erfreulich: Trotz der höheren Leistung und der beachtlichen Fahrleistungen verbraucht der neue E 200 auf 100 Kilometer geringfügig weniger Kraftstoff als bisher. Der NEFZ-Gesamtverbrauch beträgt jetzt 9,1 Liter bei der Limousine und 9,6 Liter beim T-Modell. Außerdem erfüllt der E 200 die strengen EU-4-/D4-Abgaslimits, so dass deutsche Autofahrer bei der Erstzulassung einen Steuerbonus von 600 Mark erhalten.

Auch der aus der neuen C-Klasse bereits bekannte kleine Sechszylinder kommt nun in der E-Klasse zum Einsatz. Durch die Hubraumvergrößerung auf jetzt knapp 2,6 Liter steigt das Drehmoment um sieben Prozent auf nun 240 Newtonmeter bei gleich gebliebener Leistung von 125 kW/170 PS. Die Modellbezeichnung "E 240" bleibt gleich, womit der Trend zu falschen Hubraumangaben auf dem Kofferraumdeckel munter fortgesetzt wird. Warum, wissen wohl nur die Herren Marketingstrategen ...

Auch sonst wurde die E-Klasse kurz nach dem jüngsten Facelift nochmals in einigen Details überarbeitet:

• Die mechanische Längs- und Höheneinstellung des Lenkrads gehört ab Mitte 2000 zur Serienausstattung aller Modelle der E-Klasse.
• Analog zur neuen C-Klasse wird im Kombi-Instrument die momentane Geschwindigkeit künftig auch digital angezeigt. Der Autofahrer kann diese neue, serienmäßige Funktion mit Hilfe der Tasten auf dem Multifunktions-Lenkrad wählen.
• Das Autoradio Audio 30 APS (Wunschausstattung) bietet jetzt auch eine dynamische Zielführung, die auf aktuellen Staumeldungen basiert.
• Das Sprachbedienungssystem LINGUATRONIC (Wunschausstattung) steuert jetzt auch die Audio-Funktionen an Bord der E-Klasse. Senderauswahl, Titelsuchlauf bei Cassetten- oder CD-Betrieb und andere Funktionen kann der Fahrer jetzt einfach per Sprachbefehl vornehmen.
• Beim Schiebe-Hebedach der E-Klasse (Wunschausstattung) genügt künftig ein einzelner, längerer Knopfdruck zum vollständigen Öffnen des Dachs.

Verbunden mit den jüngsten Aufwertungsmaßnahmen (modifizierte Front- und Seitenschweller, schönere dritte Bremsleuchte, in die Außenspiegel integrierte seitliche Blinker, 6-Gang-Getriebe serienmäßig, Einführung der leistungsstarken CDI-Motoren auch als Fünf- und Sechszylinder, ...) dürfte die E-Klasse damit bis zum Modellwechsel im Frühling 2002 gut gerüstet sein.