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Reifenwechsel - aber richtig!
Falls Sie noch mit Winterreifen fahren, sollten Sie jetzt, Anfang Mai,
baldmöglichst den Rädertausch vornehmen - Winterreifen mit ihrer
vergleichsweise weichen Gummimischung verschleißen bei warmen Temperaturen
nicht nur überproportional stark, sondern sind aus dem gleichen Grund auch
der Sicherheit nicht förderlich (Bremsweg und Kurvenstabilität
beispielsweise sind schlechter).
Sollten Sie Aluminiumfelgen aufziehen, so bedenken Sie bei der Fahrt zum
Reifenhändler, nicht nur die Räder mitzunehmen, sondern auch
die passenden Schrauben. Solche von Stahlfelgen passen regelmäßig
nicht auf Alufelgen. Falls Sie Felgenschlösser bei wertvollen Alufelgen
verwenden, auch an den Schlüssel denken, sofern er nicht sowieso im
Fahrzeug gelagert wird. Auch ist wichtig, eventuellen Flugrost an der Radnabe
vor Montage der neuen Räder mit einer Drahtbürste bzw. einem entsprechendem Aufsatz auf dem
Elektrowerkzeug zu entfernen (wobei, darauf macht uns ein Leser zu Recht aufmerksam, natürlich nur dem
Rost zu Leibe gerückt werden soll und kein Material von der Rabnabe abgeschliffen werden darf),
damit die Räder absolut plan anliegen und sich nicht lockerrütteln können.
Gerade bei Aluminiumfelgen kann dies passieren; auch sollte daher der korrekte
Sitz der Radmuttern nach ca. 50 Kilometern Fahrstrecke noch einmal überprüft
werden. Bei Stahlfelgen ist dies regelmäßig nicht notwendig.
Wir wissen natürlich, dasss nicht jeder Monteur diese Dinge von
sich aus beachtet - Zeit ist schließlich Geld und überhaupt
leben wir ja bekanntlich in der Servicewüste Deutschland ... hierzu
der Tipp der Autokiste-Redaktion: Ein "Zehner" Trinkgeld, zu Beginn der
Arbeiten überreicht, wirkt hier meist Wunder!
Im übrigen sollten die Radmuttern stets mit einem Drehmomentschlüssel
und über Kreuz angezogen werden; das vom Hersteller vorgeschriebene
Drehmoment findet sich in der Betriebsanleitung. Wer den Reifenwechsel
in Eigenregie durchführt, sollte sich einen solchen Drehmomentschlüssel
(erhältlich im guten Fachhandel) unbedingt zulegen, damit die Schrauben
einerseits gleichmäßig und andererseits nicht zu fest angezogen
werden. Letzteres passiert gerade bei der berühmt-berüchtigten
"Fuß-auf-das-Radkreuz-stampfen-Methode" leicht. Wenn hierbei die
Schraube abbricht, haben Sie viel ärger und Kosten, bis diese herausgebohrt
und die dabei meist beschädigte Radnabe ersetzt ist. Vor allem am
Wochenende ...
Achten Sie weiter darauf, dasss man Ihnen die Sommerreifen an der richtigen
Stelle montiert (sofern sie im Herbst bei Demontage hoffentlich gekennzeichnet
wurden mit z.B. "VL" für "vorne links"), vor allem aber, dasss die Reifen in der
richtigen Laufrichtung montiert werden. Viele neue Reifenfabrikate
sind nur für eine Drehrichtung ausgelegt, die an der Reifenflanke
durch einen entsprechenden Pfeil gekennzeichnet ist. Falsch montierte Räder
sind ein Sicherheitsrisiko für Sie und andere!
Schließlich empfehlen wir, die Räder bei der Montage auch auswuchten zu lassen,
und zwar möglichst direkt am Fahrzeug, damit auch Unwuchten etwa der
Bremsscheibe Berücksichtigung finden. Den spürbaren Komfortgewinn
und die geringere Verschleißneigung sollten Ihnen die zusätzlichen
Kosten wert sein.
Die abmontierten Winterräder sollten zunächst gesäubert und gut getrocknet
werden. Anschließend empfiehlt sich eine liegende Lagerung, wobei
alle vier Räder aufeinander liegen dürfen. Eine stehende Lagerung
ist wegen der Gefahr von Unwuchten zu vermeiden (und auch nicht platzsparender
als das Aufeinanderstapeln). Viele Reifenhändler und Autohäuser
bieten auch für einen vergleichsweise geringen Preis die fachgerechte
Einlagerung in ihrem Betrieb an. Vorteil dabei ist neben der Platzeinsparung
nicht zuletzt auch, dasss im Herbst - beim nächsten Räderwechsel
- das umständliche Einladen und Transportieren der Räder entfällt.
text Hanno S. Ritter
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