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Freitag, 19. April 2024
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Reifenwechsel - aber richtig!

Falls Sie noch mit Winterreifen fahren, sollten Sie jetzt, Anfang Mai, baldmöglichst den Rädertausch vornehmen - Winterreifen mit ihrer vergleichsweise weichen Gummimischung verschleißen bei warmen Temperaturen nicht nur überproportional stark, sondern sind aus dem gleichen Grund auch der Sicherheit nicht förderlich (Bremsweg und Kurvenstabilität beispielsweise sind schlechter).

Sollten Sie Aluminiumfelgen aufziehen, so bedenken Sie bei der Fahrt zum Reifenhändler, nicht nur die Räder mitzunehmen, sondern auch die passenden Schrauben. Solche von Stahlfelgen passen regelmäßig nicht auf Alufelgen. Falls Sie Felgenschlösser bei wertvollen Alufelgen verwenden, auch an den Schlüssel denken, sofern er nicht sowieso im Fahrzeug gelagert wird. Auch ist wichtig, eventuellen Flugrost an der Radnabe vor Montage der neuen Räder mit einer Drahtbürste bzw. einem entsprechendem Aufsatz auf dem Elektrowerkzeug zu entfernen (wobei, darauf macht uns ein Leser zu Recht aufmerksam, natürlich nur dem Rost zu Leibe gerückt werden soll und kein Material von der Rabnabe abgeschliffen werden darf), damit die Räder absolut plan anliegen und sich nicht lockerrütteln können.

Gerade bei Aluminiumfelgen kann dies passieren; auch sollte daher der korrekte Sitz der Radmuttern nach ca. 50 Kilometern Fahrstrecke noch einmal überprüft werden. Bei Stahlfelgen ist dies regelmäßig nicht notwendig. Wir wissen natürlich, dasss nicht jeder Monteur diese Dinge von sich aus beachtet - Zeit ist schließlich Geld und überhaupt leben wir ja bekanntlich in der Servicewüste Deutschland ... hierzu der Tipp der Autokiste-Redaktion: Ein "Zehner" Trinkgeld, zu Beginn der Arbeiten überreicht, wirkt hier meist Wunder!

Im übrigen sollten die Radmuttern stets mit einem Drehmomentschlüssel und über Kreuz angezogen werden; das vom Hersteller vorgeschriebene Drehmoment findet sich in der Betriebsanleitung. Wer den Reifenwechsel in Eigenregie durchführt, sollte sich einen solchen Drehmomentschlüssel (erhältlich im guten Fachhandel) unbedingt zulegen, damit die Schrauben einerseits gleichmäßig und andererseits nicht zu fest angezogen werden. Letzteres passiert gerade bei der berühmt-berüchtigten "Fuß-auf-das-Radkreuz-stampfen-Methode" leicht. Wenn hierbei die Schraube abbricht, haben Sie viel ärger und Kosten, bis diese herausgebohrt und die dabei meist beschädigte Radnabe ersetzt ist. Vor allem am Wochenende ...

Achten Sie weiter darauf, dasss man Ihnen die Sommerreifen an der richtigen Stelle montiert (sofern sie im Herbst bei Demontage hoffentlich gekennzeichnet wurden mit z.B. "VL" für "vorne links"), vor allem aber, dasss die Reifen in der richtigen Laufrichtung montiert werden. Viele neue Reifenfabrikate sind nur für eine Drehrichtung ausgelegt, die an der Reifenflanke durch einen entsprechenden Pfeil gekennzeichnet ist. Falsch montierte Räder sind ein Sicherheitsrisiko für Sie und andere!

Schließlich empfehlen wir, die Räder bei der Montage auch auswuchten zu lassen, und zwar möglichst direkt am Fahrzeug, damit auch Unwuchten etwa der Bremsscheibe Berücksichtigung finden. Den spürbaren Komfortgewinn und die geringere Verschleißneigung sollten Ihnen die zusätzlichen Kosten wert sein.

Die abmontierten Winterräder sollten zunächst gesäubert und gut getrocknet werden. Anschließend empfiehlt sich eine liegende Lagerung, wobei alle vier Räder aufeinander liegen dürfen. Eine stehende Lagerung ist wegen der Gefahr von Unwuchten zu vermeiden (und auch nicht platzsparender als das Aufeinanderstapeln). Viele Reifenhändler und Autohäuser bieten auch für einen vergleichsweise geringen Preis die fachgerechte Einlagerung in ihrem Betrieb an. Vorteil dabei ist neben der Platzeinsparung nicht zuletzt auch, dasss im Herbst - beim nächsten Räderwechsel - das umständliche Einladen und Transportieren der Räder entfällt.
text  Hanno S. Ritter
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