Mercedes G-Klasse für Papst Franziskus
Vatikan: Das neue Papamobil ist erstmals elektrisch
Es ist nicht das erste E-Auto im Vatikan, aber das erste elektrische "Papamobil": Papst
Franziskus rollt elektrisch ins besondere Kirchenjahr 2025. Wie meist, wenn es richtig
gut werden soll, setzt Mercedes auf sein ältestes Modell.
Mercedes-Benz
Das neueste Papamobil auf G-Klasse-Basis
ist das erste vollelektrische
Erstmals in der 45-jährigen Geschichte sogenannter Papamobile erhält der Vatikan ein solches
Modell mit reinem Elektroantrieb. Damit wird der Papst pünktlich zum Heiligen Jahr 2025 –
einem Anlass, der nur alle 25 Jahre stattfindet und zu dem Millionen Pilger in Rom erwartet
werden – lokal emissionsfrei unterwegs sein.
Es handelt sich um einen Mercedes G 580 EQ, der umfangreich auf die spezifischen Bedürfnisse
umgebaut wurde, angefangen vom optimierten Antriebsstrang für langsame Fahrten bei öffentlichen
Auftritten bis hin zur Karosserie. Im Fond gibt es anstelle der Rücksitzbank einen zentralen und
drehbaren Einzelsitz, dahinter sind links und rechts zwei Einzelsitze für weitere
Passagiere integriert.
Das Dach wurde auf Höhe der B-Säule entfernt, die B-Säule selbst in die Seitenwand überführt,
um eine unverkennbare Seitensilhouette zu schaffen. Bei schlechtem Wetter bietet ein Aufsetzdach
Schutz für die Insassen. Die linke Fondtüre wurde entfernt, aus einem Stück nachgefertigt und
nahtlos in den Rohbau eingeschweißt. Auf der rechten Seite zeigt sich die hintere Türe auf
gegenläufigen Anschlag umgebaut. Wie die vorherigen Papamobile ist das Fahrzeug außen in
klassischem Perlweiß lackiert.
Bei der Übergabe am Petersdom in Rom bedankte sich Mercedes-CEO Ola Källenius für das
Vertrauen. Zum Termin mit anschließender Privataudienz waren neben Källenius nicht nur
Mercedes-Vertriebsvorständin Britta Seeger und Marc Langenbrinck, der Chef von Mercedes
Italy, eingeladen, sondern auch Mitarbeiter aus den Bereichen Design, Entwicklung, Konstruktion
und Vertrieb. Rund ein Jahr lang hatte ein Team aus Graz (Antriebsstrang), Sindelfingen
(Karosserie, Innenausstattung) und Rom (Projektsteuerung) das Papamobil vorangebracht.
Lange Tradition von Mercedes-Fahrzeugen im Vatikan
Seit fast 100 Jahren fertigt Mercedes-Benz Fahrzeuge für das Oberhaupt der katholischen Kirche
und dessen Reisen und öffentlichen Auftritte. Das erste Fahrzeug dieser Art war eine Nürburg
460 Pullman-Limousine für Papst Pius XI. aus dem Jahr 1930. In den 1960er-Jahren bekam Johannes
XXIII. ein 300 Landaulet mit Automatik und verlängertem Radstand. Sein Nachfolger Paul VI.
verwendete zunächst ein 600 Pullman-Landaulet und später einen 300 SEL – ebenfalls ein Landaulet.
Johannes Paul II. nutzte in den 1980er Jahren das erste offiziell so genannte Papamobil für
Veranstaltungen auf dem Petersplatz, ein modifiziertes G-Modell der Baureihe 460. 2002 wurde es
durch einen G 500 der Baureihe 463 ersetzt, der auch von den Nachfolgern Benedikt XVI. und
Franziskus verwendet wurde. Auch Sonderfahrzeuge auf Basis der Mercedes M-Klasse und des
GLE kamen zeitweise zum Einsatz.
Wieviel sich Mercedes-Benz das imagewirksame Projekt hat kosten lassen, bleibt naturgemäß offen. Der Vatikan
nutzt wie berichtet außerdem
Elektrofahrzeuge aus dem VW-Konzern sowie diverse
andere Modelle.