Kleintransporter erhält eigenständigeren Nachfolger
Mercedes hält dem Citan die Treue
Totgeglaubte leben länger: Mercedes wird einen Nachfolger des Citan bringen. Bei der zweiten
Generation mischt wieder Renault-Nissan
mit, dennoch soll vieles besser werden.
Daimler
Mercedes hat einen Nachfolger
für den Hochdachkombi Citan angekündigt
Obschon die Van-Sparte aktuell das größte Sorgenkind bei Daimler ist, obwohl der Citan sich nur in sehr überschaubaren
Stückzahlen verkauft und trotz der totgeglaubten Kooperation mit Renault-Nissan will
der Konzern seinen kleinen Lieferwagen in die
Zukunft retten.
"Mercedes-Benz wird sein Engagement im Segment der Small Vans konsequent fortführen und hat in diesem Zuge den Nachfolger des
Stadtlieferwagens Citan als Teil des Mercedes-Benz Vans Produktportfolios [sic] beschlossen", teilte der Autobauer am Freitag in
Stuttgart knapp mit. Während das aktuelle Modell weitgehend ein umgelabelter Renault Kangoo ist, in den die Stuttgarter
viel Geld investieren mussten, um ihn zumindest halbwegs markentauglich zu machen, soll der Nachfolger mehr ein
Mercedes sein.
"Der neue Citan wird eine vollumfängliche Neuentwicklung und schon beim ersten Hinsehen ein klar als Mercedes-Benz erkennbares
Fahrzeug sein. Wir werden dem Nachfolgemodell unseres Small Vans eine markentypische Identität mit auf den Weg geben“, sagt Marcus
Breitschwerdt, Leiter Mercedes-Benz Vans. Er lässt damit offen, ob Mercedes das Auto selbst entwickelt und nur bei Renault bauen
lässt oder aber - wahrscheinlicher - sich man sich stärker in die Entwicklungsphase des Kangoo-Nachfolgers einbringen wird. Auch wird es
laut Daimler künftig eine elektrische Version geben - eine Option, die der Autobauer derzeit trotz vorhandener Technik bei Renault
mit dem Kangoo Z.E. nicht gezogen hat.
Die Kooperation mit Renault-Nissan kann mit der intern durchaus umstrittenen Citan-Entscheidung so zunächst am Leben erhalten werden,
wenn auch auf Sparflamme. Der Smart wird künftig wie berichtet nichts mehr mit dem Twingo zu tun haben, sondern nach China ausgelagert;
und die X-Klasse als Ableger von Renault Alaskan und Nissan Navara steht angesichts miserabler Absatzzahlen vor dem Aus.
Der neue Konzernchef hatte angekündigt, die Ressourcen "auf die vielversprechendsten Produkte und Technologien fokussieren" zu wollen.
Der Citan ist da eine erste Ausnahme, es sei denn, er wird so gut, dass er tatsächlich eine vielversprechende Zukunft hat. Das
Festhalten am Citan ermöglicht Mercedes auch, sich weiter als Vollsortimenter im Transporter-Bereich positionieren zu können.