60 Kilometer Ausbau bzw. Generalsanierung binnen fünf Jahren
Autobahnausbau in Berlin/Brandenburg startet als ÖPP-Projekt
Partnerschaften zwischen der öffentlichen Hand und Privatunternehmen (ÖPP-Projekte) beim Straßenbau sind umstritten. Dennoch
hält der Bund weiter daran fest, jetzt mit zwei neuen Maßnahmen in Berlin und Brandenburg.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat am Mittwoch das erste ÖPP-Projekt in der Hauptstadtregion gestartet. Der Berliner Nordring A 10 wird auf rund
dreißig Kilometern auf sechs Fahrstreifen ausgebaut und wird dann im Süden, Osten und Norden durchgehend mindestens sechsstreifig befahrbar sein. Zudem werden
weitere knapp 30 Kilometer der A 24 zwischen der Anschlussstelle Neuruppin und dem Dreieck Pankow generalsaniert und für temporäre Seitenstreifenfreigabe fit gemacht.
Neben den klassischen Straßenbauarbeiten werden auch Brücken, Lärmschutzwände, Verkehrsleiteinrichtungen und Anschlussstellen sowie Raststätten, Nebenstraßen
und Wirtschaftswege errichtet bzw. saniert.
Bau, Erhalt und Betrieb der Strecke übernimmt die Havelland Autobahn GmbH und Co. KG. Das Konsortium besteht aus Gesellschaftern mit den schönen Namen
BAM PPP P12 Holding GmbH, zugehörig zum niederländischen PPP-Spezialisten BAM, der bereits mehrere Projekte in Deutschland ausgeführt hat, und der HABAU
PPP GmbH, einem Unternehmen der großen österreichischen Hoch- und Tiefbaugesellschaft Habau Group. Die Autobahn selbst bleibt im Eigentum des Staates.
Das ÖPP-Projekt ist als Verfügbarkeitsmodell konzipiert, was bedeutet, dass die Vergütung von der Verfügbarkeit der Strecke abhängt. Die Arbeiten sollen
Ende 2022 abgeschlossen sein. Das unterstreiche die hohe Wirtschaftlichkeit von ÖPP-Projekten, erklärte ein Ministeriumssprecher.