»Digital Light« mit Projektionsfunktion zunächst in Kleinserie
Mercedes: 1 Million Pixel im Scheinwerfer
MULTIBEAM nennt Mercedes seine aktuell beste Schweinwerfer-Technik, die mit ihren 84 LEDs einerseits Funktionen ermöglicht, die noch vor
wenigen Jahren undenkbar erschienen – andererseits aber schon in wenigen Jahren überholt sein wird: Der Millionen von Pixeln
beherrschende Nachfolger heißt DIGITAL LIGHT.
Daimler
Die künftige Scheinwerfer-Technik bei
Mercedes kann Symbole af die Straße projizieren
Wer sich einen neuen Mercedes-Maybach kauft, darf demnächst die Zukunft des Autolichts erleben. Mercedes hat eine als "revolutionär" bezeichnete
Scheinwerfertechnologie namens DIGITAL LIGHT angekündigt. Wichtigste Merkmale sind ein nahezu blendfreies Fernlicht in HD-Qualität, eine Auflösung
von Millionen Pixeln und daraus folgend eine extrem genaue Steuerbarkeit, die auch Projektionsfunktionen umfasst.
Im neuen Scheinwerfer arbeiten Chips mit über einer Million Mikrospiegeln. Kamera- und Sensorsysteme im Fahrzeug erkennen andere Verkehrsteilnehmer,
leistungsstarke Rechner werten die Daten sowie digitale Navigationskarten in Millisekunden aus und geben den Scheinwerfern die Kommandos zur bestmöglichen
Anpassung der Lichtverteilung in allen Situationen. So kann das Licht noch präziser als bisher um andere Autos herum gelenkt werden, selbst nur der Kopf
eines entgegenkommenden Fußgängers kann ausgeblendet werden.
Mit der softwaregesteuerten Technologie lassen sich außerdem Symbole in HD-Qualität auf die Straße projizieren. So kann das Fahrzeug den Fahrer vor
bestimmten Gefahren warnen. Wenn das Auto etwa die eigene Fahrspur zu verlassen und in den Gegenverkehr zu geraten droht, wird auf die Straße ein
Spurhaltesymbol projiziert. Außerdem stehen aktuell Symbole für Glätte, Baustelle, Auffahrwarnung, Totewinkel-Warnung und Geschwindigkeitsüberschreitung
zur Verfügung.
Möglich sind auch die Projektion zweier Lichtspuren, die der Gesamtbreite des Autos entsprechen, auf die eigene Fahrbahn - etwa zur Unterstützung
in Baustellen. Wird ein Fußgänger im Gefahrenbereich in Fahrbahnnähe erkannt, erscheint ein Pfeil auf der Fahrbahn, der in dessen Richtung weist.
Das geschieht zusätzlich zur Markierung, die bereits durch den Adaptiven Fernlicht-Assistenten erfolgt. In einem späteren Schritt könnte die Funktion
auch dazu verwendet werden, mit dem Umfeld zu kommunizieren.
Die Technik ist funktionsfähig, aber noch nicht durchgehend genehmigt. Der Einsatz erfolgt denn auch zunächst in sehr überschaubaren Stückzahlen:
Er ist nicht nur auf die
gerade leicht aufgefrischten Maybach-Versionen der S-Klasse begrenzt, sondern
innerhalb dieser zumindest in Europa seltenen Spezies auch noch auf, so Daimler wörtlich, ausgewählte Flottenkunden.
Während Mercedes Scheinwerfer mit einer Million Pixeln Auflösung ankündigt, sind es in der neuesten VW-Studie "nur" derer 8.000. Auch dieses,
künftig als "IQ. Light" vermarktete System soll Projektionen beherrschen.