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Freitag, 19. April 2024
Neue Generation kommt 2017 ohne C-Chassis und optisch gereift

Erlkönig: Ausblick auf das Mercedes E-Klasse Coupé

Limousine und T-Modell der Mercedes E-Klasse sind vorgestellt, wenn auch noch selten auf den Sraßen zu sehen. Im kommenden Jahr folgt dann das Coupé, das dieses Mal keine Mogelpackung mehr ist. Und viel schöner.
Automedia
Das Coupé der neuen Mercedes E-Klasse
erscheint 2017 mit deutlich schönerem Design
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Die dritte Karosserievariante der Mercedes E-Klasse ist auf Testfahrt in Deutschland unterwegs. Das Coupé zeigt sich dabei nur noch leicht getarnt und bestätigt damit, dass es genauso konzipiert ist wie die Limousine: als optische Mischung aus C- und S-Klasse.

Hatte Mercedes die an Ponton-Zeiten erinnernde bauchige Ausformung der hinteren Radhäuser bei Limousine und Kombi der Vorgänger-E-Klasse zum aufwändigen Facelift gestrichen, so mussten Coupé und Cabrio dieses vielen nicht gefallende Designmerkmal weiterhin tragen.

Damit ist nun natürlich Schluss, und auch sonst gibt sich die neue Generation wesentlich stilsicherer - mit einteiligem Kühlergrill, stehenden Außenspiegeln mit schöneren Blinkeinheiten, geraderen Türgriffen, dem Verzicht auf die auffällige Sicke in der Seitenansicht und natürlich ohne den auffälligen seitlichen Spalt zwischen Motorhaube und Kotflügel. Es bleibt beim Verzicht auf eine B-Säule - der Vor-Vorgänger CLK war hier die unrühmliche Ausnahme in der langen sternbehafteten Coupé-Historie.

Die wichtigsten Änderungen zeigt das Heck: Das Nummernschild wandert - ebenfalls wie beim kleineren und größeren Schwestermodell - vom Kofferraumdeckel in den Stoßfänger. Flankiert von filigraneren und detailverliebter gestalteten Leuchten, dem künftig zentral statt hingequetscht platzierten Stern und dem Umzug des dritten Bremslichts von der Abrisskante in die Heckscheibe ergibt sich ein cleanes Bild, das im positiven Sinne auffällig ist und das Fehlen eines Kofferraumdeckelgriffs überkompensiert.

Das einzige Detail, das die Tarnung des Prototypen noch verbirgt, ist die Gestaltung der hinteren Seitenfensters am Heckübergang. Ob Mercedes das merkwürdige und untypische Dreiecks-Zusatzfenster des noch aktuellen Modells wieder abgeschafft hat, ist demnach offen, in Anbetracht der größeren gestalterischen Mühe der Stuttgarter in den letzten Jahren aber wahrscheinlich und jedenfalls wünschenswert.

Hinter dem neuen Layout verbirgt sich ein Kofferraum, von dem unser Erlkönig-Fotograf süffisant schreibt, er fasse jetzt mehr als nur eine Laptop-Tasche. Auch für die Passagiere ist merklich mehr Raum zu erwarten, denn als Basis für das Coupé dient dieses Mal tatsächlich das Chassis der E-Klasse. Die beiden Vorgänger C207 und CLK sahen zwar wie eine E-Klasse aus, trugen unter dem Blech aber nur C-Klasse-Technik, was auch manche Optionen wie Luftfederung unmöglich machte.

Motorseitig darf man die um Basismotoren bereinigte Palette der Limousine erwarten, also auch den weitgehenden Verzicht auf V6-Motoren zugunsten der neuen Reihen-Sechszylinder. Anders als beim Vorgänger erwarten wir auch eine AMG-Variante mit dem Vierliter-V8 und über 500 PS, denkbar wäre auch ein "AMG light" alias Mercedes-AMG E43 Coupé.

Premiere feiert das E-Klasse Coupé mutmaßlich auf dem Genfer Autosalon im Frühjahr 2017, spätestens ein Jahr später erwarten wir das Cabriolet.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
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