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Donnerstag, 18. April 2024
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Mutmaßlich allerletzte 997-Variante kommt im Juli

Porsche 911 GTS jetzt auch mit Allradantrieb

Porsche
Jetzt auch mit Allradanrieb:
Porsche 911 Carrera GTS
Entgegen aller Erwartungen hat das Porsche-Marketing abermals eine neue 911-Version aus dem Hut gezaubert. So ist der 911 Carrera GTS demnächst auch mit jenem Allradantrieb zu haben, nach dem er schon immer aussah. Vermutlich haben sie sich diebisch ins Fäustchen gelacht, die Marketing-Leute bei Porsche, als sie jüngst bei uns und anderswo lesen konnten, dass der 911 GT3 RS 4,0 die (wohl) letzte der mehr als zahlreichen Varianten der aktuellen 911-Generation 997 sei. Denn: Sie war es nicht. Es folgen nun Allradversionen des 911 Carrera GTS.

Coupé und Cabriolet des 911 Carrera 4 GTS kombinieren damit das 408 PS starke Top-Triebwerk des GTS mit dem Allradantrieb "Porsche Traction Management" (PTM). Trotz der Mehrleistung von 23 PS bleibt der Normverbrauch auf dem Niveau der 4S-Modelle, konkret bei 11,0 (Coupé) bzw. 11,2 Liter (Cabriolet).

Die meisten Kunden dürften freilich die Fahrleistungen mehr interessieren: Bei voller Kraftentfaltung des Sechszylinder-Boxers im Heck spurtet das Carrera 4 GTS Coupé in 4,6 Sekunden auf 100 km/h, das Cabriolet in 4,8 Sekunden. Wer anstelle des manuellen Sechsganggetriebes das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) wählt, darf jeweils zwei Zehntel abziehen. Damit ist der GTS jeweils 0,1 Sekunden schneller als der 4S. Würden beide Modelle auf der Autobahn eine Stunde Vollgas fahren, käme der 4S auf 297 Kilometer weit, der 4 GTS auf 302 - nicht nur mangels freier Autobahnen eine fiktive Überlegung, sondern auch aufgrund des zwischenzeitlich notwendigen Tankstopps.

Optisch sind die neuen Carrera Allrad-GTS an der Typbezeichnung auf den Türen und dem Heckdeckel von den Hecktrieblern zu unterscheiden, außerdem ist das Erkennungsmerkmal aller Modelle mit Allradantrieb der zusätzliche Reflektorstreifen zwischen den Heckleuchten. Die breite 911-Karosserie mit verbreiterter Spur tragen die GTS sowieso.

Weitere GTS-Erkennungsmerkmale - nicht nur für die Allradmodelle - sind die serienmäßigen 19-Zoll-Räder im RS-Spyder-Design mit schwarzer Lackierung, Zentralverschluss und glanzgedrehtem Felgenhorn, die Sport-Design-Bugverkleidung mit schwarz lackierter Spoilerlippe und spezielle, ebenfalls schwarze Seitenschweller. Schwarz abgesetzt ist auch die Fläche zwischen den Abgasendrohren, deren Außenschalen schwarz lackiert, während die Innenrohre außen poliert und nanobeschichtet sind. Auch im Interieur dominiert die Farbe schwarz. Die Sitzmittelbahnen der Sportsitze sind mit schwarzem Alcantara bezogen, ebenso Lenkradkranz, Schalt- und Handbremshebel.

Und noch eine Eigenschaft verbindet GTS und 4 GTS: Sie dürfen im über 20 Varianten starken 911-Angebot schon fast als Schnäppchen gelten. Das Coupé kostet ab 111.956 Euro, das Cabriolet rund 10.000 Euro mehr. Den Allradantrieb lassen sich die Zuffenhausener damit mit rund 7.000 Euro bezahlen, der Abstand zum schwächeren und schlechter ausgestatteten Carrera 4S liegt aber bei nur 6.600 bzw. 5.355 Euro.

Die Markteinführung ist für Juli vorgesehen, zwei Monate vor der Präsentation der neuen Elfer-Generation auf der IAA. Dennoch: Wir werden uns hüten, zu behaupten, der 4 GTS sei die letzte Variante gewesen. Schließlich gäbe es noch etliche weitere Kombinationsmöglichkeiten.
text  Hanno S. Ritter
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