Wie bereits in den fünf zurückliegenden Monaten hat die staatliche "Umweltprämie" auch im Juli
noch einmal für ein hohes Niveau am deutschen Automarkt gesorgt. So allmählich scheint sich der
Boom aber abzuschwächen.
Rund 381.000 Kraftfahrzeuge, darunter knapp 340.000 Pkw, wurden nach der am Dienstag vom Kraftfahrt-Bundesamt
in Flensburg veröffentlichten Statistik im Juli 2009 neu in den Verkehr gebracht. Gegenüber dem Vormonat
entspricht dies Rückgängen in der Größenordnung von 20 Prozent, die aber - weitgehend - saisonal bedingt sind.
Der Vergleich mit dem Juli 2008 zeigt mit einem Zuwachs bei den Pkw von fast 30 Prozent noch einmal deutlich,
wie sehr die Zahlen durch die staatliche "Abwrackprämie" beeinflusst werden. Der Boom scheint aber allmählich
nachzulassen, wie der Rückgang dieser Vergleichsgröße um mehr als zehn Prozentpunkte zum Juni (siehe auch Grafik)
zeigt. Der Branche dürften mit dem Ende der staatlichen Subvention noch düstere Zeiten bevorstehen.
Bei Neuwagen gilt seit dem 1. Juli die neue Kfz-Steuer, die neben der Berechnung nach Hubraum auch eine CO2-Komponente
beinhaltet. Die Anzahl der Pkw mit einem CO2-Wert bis zum steuerlich relevanten Wert von 120 Gramm pro Kilometer
konnte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um satte 175,2 Prozent steigern; auch die Klasse mit Werten zwischen
121 und 160 g/km erzielte überproportionale Zuwächse (+59,4 %). Die Zulassungszahlen der Pkw mit mehr als
160 g/km waren dagegen rückläufig. Der Anteil der mit Benzin und Dieselbetriebenen Fahrzeuge ist gegenüber
anderen Antriebsarten mit mehr als 99 Prozent unverändert hoch. Der Privatanteil lag mit 67,3 Prozent ähnlich hoch
wie im Juni.
Der Trend zu kleineren Fahrzeugen ist ungebrochen. Die höchsten Zugewinne konnten das Mini-Segment (+144,1 %) und
die Kleinwagen (+67,5 %) erzielen, während Sportwagen (-29,1 %) und Modelle der Oberen Mittelklasse (-22,5 %)
die größten Einbußen verzeichnen. Dies spiegelt sich auch bei dem Anteil der Marken beim kumulierten Jahreswert
wieder. Lada, Hyundai, Fiat und Alfa Romeo warten mit Veränderungswerten jenseits der 100 Prozent auf, auch viele
andere Hersteller kommen auf deutlich zweistellige Resultate. Auffällig wenig profitiert vom Boom haben Smart und
Nissan, gar nicht Daihatsu. Bei den deutschen Herstellern liegen VW, Opel, Ford und auch Audi im positiven
Bereich, wohingegen Mercedes, BMW und Porsche rote Zahlen verbuchen müssen.
Die Besitzumschreibungen können dem Neuzulassungs-Boom nicht folgen. Mit rund 623.000 umgeschriebenen Fahrzeugen
konnte aber das Ergebnis des Vorjahresmonats leicht übertroffen werden. Den größten Zugewinn erzielten die Lkw
mit +14,1 Prozent. Der Gebrauchtwagenmarkt für Pkw war im Juli 2009 gegenüber dem Vorjahr mit einer Anzahl von
533.142 Fahrzeugen nahezu unverändert, für das Rumpfjahr errechnet sich gut ein Prozent Minus.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.