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"Positives Zeichen": |
Ford |
Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes |
Nicht nur General Motors/Opel geht es schlecht, sondern auch Ford. Trotzdem steht der Autobauer nicht
annähernd so im öffentlichen Fokus wie der Mitbewerber. Für Europa stellt sich Ford auf weiterhin schlechte
Zeiten ein – macht der Belegschaft im Motorenwerk Köln und Saarlouis aber konkrete Zusagen.
Man gehe davon aus, dass sich der europäische Markt aller Voraussicht nach auf absehbare Zeit nicht
wesentlich erholen werde, hieß es heute in Köln bei der Vorstellung der aktuellen Pläne, die am
Freitag vergangener Woche mit dem Gesamtbetriebsrat ausgehandelt wurden.
Konkret ist demnach geplant, die Produktion eines neuen Benzinmotors mit kleinem Hubraum und Turbo-Technologie
("EcoBoost") nicht wie befürchtet komplett in Rumänien anzusiedeln, sondern zwischen den Motorenwerken in Köln
und dem rumänischen Craiova aufzuteilen. Dies umfasst an beiden Standorten jeweils sowohl die Fertigung der
einzelnen Komponenten wie Zylinderblock, Zylinderkopf und der Kurbelwelle als auch die Montage des Motors.
Nach Angaben von NRW-Mindisterpräsident Jürgen Rüttgers wird Ford hierfür 200 Millionen Euro investieren.
Damit ist die Zukunft des Großteils der 700 Beschäftigten in Köln gesichert, die derzeit noch einen V6-Motor
für den US-Markt bauen, für den Ford aber künftig eine deutlich geringere Nachfrage erwartet. Im übrigen wird
die Umrüstung auf LPG- und CNG-Antrieb beim Mondeo nach Köln verlagert.
Das Werk Saarlouis bleibt das Stammwerk für alle Modellvarianten der kommenden Generation des Ford Focus.
Die Belegschaft dort wird zunächst weiter kurzarbeiten. Die aktuell in Saarlouis gefertigten Baureihen
Kuga und C-MAX werden nach Auslaufen der jetzigen Fahrzeug-Generationen an diesem Standort nicht ersetzt.
Während die Kuga-Zukunft offen blieb, soll der C-MAX II im spanischen Valencia gebaut werden, wo außerdem
noch 2009 die Fertigung der größere Variante des EcoBoost-Motors mit zwei Litern Hubraum angesiedelt
werden soll. Wegen des Wegfalls der Focus-Produktion ist in Spanien ab Mai aber die Umstellung vom Drei- auf
den Zweischicht-Betrieb notwendig, was Arbeitsplätze kosten wird. Zahlen nannte Ford nicht.
"Mit dieser Vereinbarung setzen wir in sehr schwierigen Zeiten für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
ein positives Zeichen", sagte Ford-Chef Bernhard Mattes.