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Freitag, 29. März 2024
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SUV mit 500 PS und 1.000 Newtonmeter ab 130.000 Euro

Audi Q7 V12 TDI vor dem Start

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht 500 PS, 6,0 Liter, 1000 Nm:
Audi Q7 V12 TDI
Audi
Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der ersten Ankündigung bringt Audi den Q7 mit Zwölfzylinder-Diesel nun bald tatsächlich zu den Händlern. Das auch optisch mächtig auftragende SUV soll mit seiner Ausnahmestellung vor allem eines – den "Vorsprung durch Technik" propagieren. An den wesentlichen Daten hat sich seit September 2006, als Audi mutmaßlich als etwas voreilige Reaktion auf die Diesel-Ankündigungen von Peugeot das Auto erstmals vorstellte, kaum mehr etwas geändert - wozu auch?

Wer etwa den V10 TDI von Volkswagen mit seinen aktuell maximal 350 PS gewaltig findet, muss fortan in neuen Dimensionen denken: Audi bietet noch einmal zwei Zylinder mehr, die aus insgesamt sechs Litern Hubraum exakt 500 PS leisten. Das Drehmoment beträgt fast schon unvorstellbare 1.000 Newtonmeter ab 1.750 Touren - gleich viel hat nur ein Mercedes SL 65 AMG und mehr nur noch der Bugatti Veyron, der freilich in Technik und Preis in einer völlig anderen Liga zuhause ist.

Damit schiebt die Maschine das große SUV in nur 5,5 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt elektronisch abgeregelte 250 km/h - Fahrleistungen, die einige wenige andere SUV mit Benzinmotor ebenfalls erreichen, das Auto aber zweifellos in die Liga hochkarätiger Sportwagen bringen. Anschaulicher als mit dem einzigen Zwölfzylinder-Diesel in einem Serien-Pkw kann man den propagierten "Vorsprung durch Technik" nicht unters Volk bringen.

Das gilt in Ansätzen durchaus auch für den Verbrauch, der nun mit 11,3 Litern angegeben wird. In Anbetracht der Motorbauart und der Leistungsausbeute ist dies ein guter Norm-Wert: Der VW Touareg R50 V10 TDI braucht 11,9 Liter, ein Mercedes ML 420 CDI verbrennt durchschnittlich 10,8 Liter in seinen acht Brennräumen - und der Q7 mit dem Achtzylinder-Diesel kommt schon auf 11,1.

Die Kraftübertragung obliegt der sechsstufigen Tiptronic-Wandlerautomatik, die an das immense Drehmoment angepasst wurde. Der quattro-Antrieb verteilt die Kräfte im Verhältnis 40:60 auf Vorder- und Hinterräder; bei Bedarf schickt das Mittendifferenzial das Gros der Kräfte auf die Achse mit der besseren Traktion. Auch im Antriebsstrang wurden alle maßgeblichen Komponenten verstärkt, gleiches gilt natürlich für die Bremsanlage. Ihre titangrau lackierten Sättel umgreifen serienmäßig extrem langlebige Keramikbremsscheiben. Den Kontakt zur Straße halten fast 30 Zentimeter breite Walzen auf 20 Zoll großen Rädern; auf Wunsch sind auch 21-Zöller zu haben.

Sie drehen sich in um 26 (vorne) bzw. 30 Millimeter verbreiterten Radläufen, die auch optisch dem gewiss schon regulär nicht unscheinbaren Geländewagen noch mehr Präsenz verleihen. Diesem Ziel dient auch die massiv vergrößerte Frontschürze mit ihren gierig nach Fahrtwind schnappenden Lufteinlässen, an deren Oberkante Audi ein LED-Tagfahrlicht im Stile des S6 und S8 montiert hat. Die sonst dort sitzenden Blinker wandern in die Hauptscheinwerfer.

Vertikale Chromstreben im Kühlergrill, ein Unterfahrschutz aus Edelstahl und das serienmäßige Bi-Xenon-Licht sorgen ebenfalls für das, was man gemeinhin Überholprestige nennt. In der Seitenansicht fallen vor allem die matt-silber lackierten Außenspiegelgehäuse ins Auge. Blenden in mattem Aluminium fassen die Fenster ein, die Dachreling trägt denselben Look. Dunkel eingefärbte Rückleuchten, der bulligere Stoßfänger mit zwei integrierten ovalen Auspuff-Endrohren und der Heck-Unterfahrschutz in Edelstahl ergänzen die optischen Maßnahmen.

Bei der Serienausstattung hat sich Audi nicht geizig gezeigt, aber auch nicht allzu spendabel: Leder, das große Navigationssystem, Bose-Soundsystem mit CD-Wechsler, elektrische Heckklappe und die Keramikbremse sind serienmäßig, viele andere Annehmlichkeiten dagegen verbleiben in der Extra-Preisliste.

Das Kalkül: Wer bereit ist, 130.600 Euro für ein solches Ausnahme-Auto hinzublättern, dürfte in der Regel auch mehr oder weniger zur Vollausstattung greifen: Dann können die Audi-Buchhalter an die 170.000 Euro verbuchen. Dafür bekommt man natürlich auch drei Q7 mit Sechszylinder-Diesel oder derer zwei als V8-TDI - doch manchmal sind zwölf Zylinder eben mehr als 16 oder 18.
text  Hanno S. Ritter
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