Grüne Zahlen fast soweit das Auge reicht: Die positive Entwicklung am deutschen Automarkt zur Jahresmitte hat
sich auch im traditionell schwachen Juli fortgesetzt. Statistisch gesehen gefragt sind insbesondere kleinere
und mittlere Autos deutscher Herkunft mit Benzinmotor. Der Gebrauchtmarkt dagegen schwächelt.
Nach der am Montag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg vorgelegten Bilanz wurden im Juli insgesamt rund
317.000 Kfz, darunter 262.500 Pkw, neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht saisonbedingt einem zweistelligen
Rückgang gegenüber dem Juni, aber auch einem Plus von 2,8 bzw. 1,5 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresmonat.
Weiter fortgesetzt hat sich sowohl der Trend zu Benzinern, deren Anteil um 15,5 Prozent auf knapp 57 Prozent
stieg, als auch die steigende Beliebtheit von kleineren Autos, wenn auch nicht so eindeutig wie in früheren
Monaten. Die größten Zugewinne konnten hier insbesondere die Minis (+17,4 %), die Utilities (+13,3 %), die
Mittelklasse (+7,2 %) sowie die Kompaktklasse (+5,4 %) verzeichnen. Rückläufige Anteile müssen dagegen vor
allem die Segmente Obere Mittelklasse (-19,5 %), Wohnmobile (-13,4 %) und Vans (-10,8 %) hinnehmen.
Der Anteil der gasbetriebenen neu zugelassenen Pkw ist mit knapp unter einem Prozent an der Gesamtzahl
noch gering. Die Steigerungen des Flüssiggas- (+210,6 %) und des Erdgasanteils (+45,3 %) im Vergleich
zum Vorjahr sind allerdings auffällig.
Nach den ersten sieben Monaten des Jahres ergibt sich ein Plus von 3,4 Prozent bei allen Kfz und von 3,3 Prozent
bei den Pkw. Bezogen auf das Rumpfjahr steigerten deutsche Hersteller ihren Anteil von 63,9 (Juni) auf 66,4 Prozent.
Smart mit +32,7 Prozent sowie BMW, VW und Mercedes waren hier am stärksten vertreten. Bei den Importmarken setzen
General Motors, Daihatsu, Nissan und Lancia die Akzente. Nach wie vor schlecht läuft es hingegen für Alfa Romeo,
Mitsubishi, Toyota/Lexus, Volvo und erstaunlicherweise auch für den einstigen Shooting-Star Kia.
Bei den Nutzfahrzeugen setzte sich die günstige Entwicklung ebenfalls fort. Busse, Lkw, Zugmaschinen sowie die
Gruppe der "Sonstigen Kfz" verzeichnen durchgängig Zuwächse, so dass insgesamt eine Steigerung von 7,5 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden konnte. Auch der Zweiradmarkt zieht nach einem leicht rückläufigen
Halbjahreswert nach. Mit einer Steigerung von 12,9 Prozent im Juli ergibt sich nun auch ein leichtes Plus im
Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum. Auch die Anhänger-Branche schließlich kann sich über leicht steigende
Nachfrage freuen.
Der positiven Bilanz der Neuzulassungen konnte sich der Gebrauchtwagenmarkt im Juli nicht anschließen. Trotz
einiger positiver Entwicklungen bei Nutzfahrzeugen und Krafträdern fiel der Vergleich mit dem Vorjahresmonat
insgesamt negativ aus. Insbesondere durch den Rückgang bei Pkw wechselten im Juli mit 619.980 Kraftfahrzeugen
weniger Fahrzeuge als im Vorjahr den Halter (-4,0 %). Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt drückt der hohe
Dieselpreis die Beliebtheit des nach wie vor sparsameren Antriebs: 17,2 Prozent weniger Diesel-Pkw wurden
umgeschrieben.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.