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ADAC |
Ländern verstärken die Stau-Gefahr |
Führende Tourismuspolitiker kritisieren jetzt veröffentlichte neue Sommerferienregelung der
Kultusministerkonferenz für die Jahre 2011 bis 2017. Grund: Die seit langem vorgebrachte Forderung
aus Politik und Tourismusgewerbe nach einer Entzerrung der Termine wird nicht erfüllt.
Vor einem Jahr hatten die Tourismus-Politiker der Großen Koalition in einem gemeinsamen Brief an die
Kultusminister der Länder eine weitgehende Entzerrung der Sommerferien mit einem Zeitkorridor von
wenigstens 90 Tagen gefordert. Die durchschnittliche Gesamtdauer liegt derzeit bei etwa 82 Tagen.
In der jetzt veröffentlichten Langfristigen Sommerferienregelung verringere sich der Korridor
dagegen auf bis zu 73 Tage im Jahr 2014, kritisierte Annette Fasse, tourismuspolitische Sprecherin
der SPD-Bundestagsfraktion, die neue Regelung. "Deutschland braucht keine Verdichtung, sondern im
Gegenteil eine Entzerrung der Sommerferientermine", sagte Marlene Mortler (CSU), Vorsitzende des
Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag, dem Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD).
Die von den Kultusministern vorgesehene Verkürzung provoziere nicht nur Zeit, Sprit und Geld
raubende Staus, sondern schade der gesamten Tourismusbranche, auch wegen der regelmäßigen
Überbuchungen in den Kernmonaten Juli und August. Mortler verwies auf Erhebungen, denen zufolge
die Öffnung des Zeitfensters um einen Tag schon Zusatzeinnahmen von rund 70 Millionen Euro für
die Branche bringen könne.
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig,
kritisierte die Kultusminister dafür, dass sie ihrer "gesamtgesellschaftlichen Aufgabe" nicht
gerecht würden und deutsche Familien geradezu in den Auslandsurlaub trieben. Ernst Hinsken,
Tourismusbeauftragter der Bundesregierung, sagte dem ARCD auf Anfrage, dass sich der
Bundeswirtschaftsminister und die Wirtschaftsminister der Länder weiter um eine Überarbeitung
und bessere Entzerrung der Sommerferien bemühen wollen.
Annegret Kramp-Karrenbauer, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, sagte demgegenüber
bei der Veröffentlichung der Pläne in der vergangenen Woche, die neue Regelung schaffe
Planungssicherheit für Schulen, Eltern und die Tourismuswirtschaft. "Dies ist eine für alle
Seiten akzeptable Lösung, denn sie trägt den pädagogischen und schulorganisatorischen Anforderungen
Rechnung und berücksichtigt angemessen die Interessen der Familien in Bezug auf die Gestaltung
gemeinsamer Urlaubszeiten sowie verkehrspolitische Belange."
Alle Ferientermine der Bundesländer und die Überschneidungen im aktuellen Jahr finden Sie im
nachfolgend verlinkten Autokiste-Ferienkalender.