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Baubeginn für die Umfahrung Hörselberge an der A4
Autobahnbau: Zweites PPP-Projekt startet
Das zweite Projekt eines privat finanzierten Autobahnausbaus in Deutschland ist gestartet. Am vergangenen Donnerstag
haben die Arbeiten für den Neu- und Ausbau der A 4 an der thüringisch-hessischen Landesgrenze begonnen.
Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee will weitere PPP-Projekte umsetzen.
Das Projekt zwischen der Werrabrücke und Waltershausen (Umfahrung Hörselberge) zeige die Stärken von PPP
(Public Private Partnership), sagte Tiefensee anlässlich der Grundsteinlegung in der Nähe Eisenachs. "Durch die
Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit privaten Investoren kann dieser Unfall- und Stauschwerpunkt auf der A 4
schneller beseitigt werden. Davon profitieren LKW-Verkehr und alle Autofahrer."
Im Oktober 2007 war die 30-jährige Konzessionslaufzeit für das PPP-Projekt planmäßig angelaufen. Die Konzession hält
ein deutsch/französisches Konsortium der Baukonzerne Hochtief und Vinci, verstärkt durch regionale mittelständische
Bauunternehmen. Betreibergesellschaft ist die aus dem Konsortium gebildete Via Solutions Thüringen GmbH & Co. KG.
Das Konsortium verpflichtet sich, den Autobahnabschnitt zunächst sechsspurig auszubauen und anschließend 30 Jahre lang
zu betreiben und zu erhalten. Im Gegenzug erhält es die auf dem Abschnitt anfallende Lkw-Maut. Das Finanzvolumen für
Bau, Erhaltung und Betrieb liegt bei geschätzten 300 Millionen Euro.
Zunächst wird ein 22,5 km langer Autobahnabschnitt zur Umfahrung der Hörselberge neu gebaut, da die vorhandene Strecke
aufgrund der Hanglage im Naturschutzgebiet nicht ausgebaut werden kann. Wenn der Verkehr auf den Neubauabschnitt verlegt
ist, wird die alte A 4 in diesem Bereich abgestuft und in einem ca. zehn Kilometer langen Abschnitt zwischen Wutha und
Sättelstädt vollständig zurückgebaut.
Das sog. A-Modell A 4 Thüringen ist das zweite seiner Art. Im Mai 2007 wurde bereits die Konzession für den
sechsspurigen Ausbau der A 8 zwischen Augsburg und München vergeben; die Bauarbeiten begannen im Juni 2007. Mit den
A-Modellen A 1 Niedersachsen (AK Bremer Kreuz - AD Buchholz) und A 5 Baden-Württemberg (Malsch - Offenburg) befinden
sich noch zwei weitere Pilotprojekte im fortgeschrittenen Vergabeverfahren. Über die Konzession soll noch in diesem
Jahr entschieden werden. Tiefensee sagte, die mit PPP beschrittenen neue Wege zur Finanzierung der Infrastruktur
werde man weiterverfolgen. Zur Zeit wähle man neue Projekte aus.
text Hanno S. Ritter
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