Exakt 3.704.084 Kraftfahrzeuge, darunter 3.148.163 Pkw, wurden im abgelaufenen Jahr 2007 neu in den Verkehr gebracht.
Das Defizit gegenüber dem Vorjahr stieg damit zum Jahresende auf 7,2 bzw. 9,2 Prozent an. Nahezu alle Hersteller sind
betroffen; Zuwächse gab es nur bei Nutzfahrzeuge und Motorrädern.
Rote Zahlen in fast allen Bereichen - das ist die wirtschaftlich ernüchternde Jahresbilanz, die das
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag in Flensburg veröffentlicht hat. Rot bedeutet hier ganz konkret:
Der Automobilmarkt blieb unter dem 10-jährigen Mittelwert von 3,43 Mio. Pkw.
Rund 280.000 Kfz inklusive knapp 242.000 neu zugelassene Pkw im Dezember vervollständigen die Jahresbilanz. Damit
errechnet sich nicht nur der saisonübliche Rückgang gegenüber dem Vormonat, sondern auch ein dickes Minus
in der Größenordnung von 20 Prozent gegenüber dem Dezember 2006, wobei hier der Sondereffekt der bevorstehenden
Mehrwertsteuer-Erhöhung 2006 zu berücksichtigen ist.
Von der anhaltenden Kaufzurückhaltung in Deutschland blieben nur wenige Automobilhersteller verschont. Der Anteil
deutscher Fabrikate betrug, ähnlich wie im Vorjahr, 64,1 Prozent. Die meisten ausländischen Fahrzeuge kamen trotz
rückläufiger Quoten aus Japan (11,8 %) und Frankreich (9,7 %). Produkte britischer und amerikanischer Herkunft machen
zusammen nur 1,9 Prozent aus, obwohl sie erkennbare Zuwachsraten aufweisen.
Unter den deutschen Marken gab es nur bei den kleinen und schnellen Autos Lichtblicke. Smart (+ 5,6 %) und Porsche (+ 1,0 %)
können entgegen dem allgemeinen Trend eine günstige Entwicklung vorweisen. Bei den Volumen-Herstellern gab es hingegen
rote Zahlen. Opel (- 14,7 %), Ford (- 12,3 %) und VW (- 11,7 %) gingen mit zweistelligen Minuswerten in die Jahresbilanz
2007 ein. Bei den ausländischen Marken liegen Renault (- 10,0 %) und Toyota (- 10,4 %) trotz rückläufiger Zulassungszahlen
weiter vorn. Škoda konnte mit einem leichten Plus weiter zur Spitzengruppe aufschließen.
Auch die Autos von Peugeot (- 16,0 %) und Citroën (- 12,3 %) fanden nicht den gewünschten Absatz in Deutschland. Mit
Japanern sah es ähnlich aus. Nissan traf es mit fast einem Viertel Rückgang besonders drastisch. Dagegen konnte sich
Suzuki (+ 12,8 %) unter den Top 20 etablieren.
Die stärksten Einbußen musste die vom deutschen Markt verschwindende Marke SsangYong verbuchen, gefolgt von Nissan,
Alfa Romeo und Saab, die allesamt mehr als ein Fünftel der Auslieferungen verloren. Den meisten Grund zum Feiern,
wenn auch auf geringem Niveau, hat Lada: Rund 1.950 Neuzulassungen bedeuten ein Plus von 23,3 Prozent für die
russische Marke. Ebenfalls gut lief es für Land Rover, Suzuki und Chevrolet.
Die Kompaktklasse ist nach wie vor das bevorzugte Pkw-Segment - gut ein Viertel aller Neuzulassungen entstammen
aus der "Golf-Klasse". Obwohl Geländewagen (+ 1,8 %) und Sportwagen (+ 4,4 %) steigende Beliebtheit aufweisen, gingen
die durchschnittlichen CO2-Emissionen und somit der Kraftstoffverbrauch 2007 um 1,7 Prozent zurück. Der Anteil der
Diesel-Pkw nahm zu und liegt nun bei 47,7 Prozent. Die privaten Pkw-Zulassungen gingen auf 38,1 Prozent zurück.
Ganz anders als der Pkw-Markt präsentierte sich der Nutzfahrzeugmarkt. Zweistellige Wachstumsraten wurden bei Lkw
(+ 10,1 %) und Sattelzugmaschinen (+ 11,5 %) erzielt. Bei den Motorrädern war ebenfalls eine positive Entwicklung
zu beobachten, die sich hoffentlich nicht in die Unfallstatistik fortschreiben wird. Anhänger waren dagegen weniger
gefragt.
Auch der Gebrauchtmarkt lieferte 2007 keine Lichtblicke. Abgesehen vom Wachstumsjahr 2006 ist die Zahl der
Besitzumschreibungen seit neun Jahren rückläufig. 2007 betrug das Minus 5,5 (Kfz insgesamt) bzw. 7,0 Prozent (Pkw).
Im Laufe des Jahres wechselten insgesamt gut 7,1 Mio. Kfz und rund 293.000 Anhänger den Besitzer. Ein leichtes
Plus von 0,2 Prozent wurde bei den Lkw erreicht, während Sattelzugmaschinen weniger gefragt waren. Nach fünf
verhaltenen Jahren wurden 453.957 Krafträder auf neue Halter umgeschrieben, 12,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.