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Schon bei Crashtests mit 30 km/h |
ADAC |
geben Dachboxen Anlass zur Sorge |
Vor gut einem Jahr hatte der ADAC Dachboxen getestet und vier Produkten ein mangelhaftes Zeugnis ausgestellt.
Ein Nachtest von drei dieser oft für Skier genutzten Boxen sollte jetzt klären, ob die Hersteller aus dem
schlechten Abschneiden Konsequenzen gezogen haben.
Nicht nur drei weniger bekannte Dachboxen, sondern ausgerechnet auch das Topmodell von Thule hatte der ADAC im
vergangenen Herbst mit mangelhaft bewertet. Der schwedische Hersteller hatte die Ergebnisse daraufhin in Frage
gestellt und auf anderslautende TÜV-Tests hingewiesen (Autokiste berichtete).
Trotzdem hat Thule die damals durchgefallene Ski-Box offenbar deutlich verbessert. Die "Atlantis 780" besitzt
laut ADAC nun einen dritten Spanngurt für die Ladungssicherung. Die beanstandete Schnellbefestigung wurde
stabiler ausgelegt. Ergebnis: Die Box bleibt beim simulierten Unfall mit 30 km/h dieses Jahr auf dem Dach.
Zwar riss der vordere Spanngurt, die Ladung wird jedoch gut zurückgehalten. Statt "mangelhaft" gab es im Nachtest
ein "gut".
Die Atera Carver 411 konnte sich nur um einen Platz verbessern: "ausreichend" statt "mangelhaft". Bei dieser Box
wurden die mangelhaften Kunststoffverschlüsse der Spanngurte durch solche aus Metall getauscht, dafür reißen jetzt
die zu schwach dimensionierten Zurrösen aus Kunststoff aus. Das Ladegut durchschlägt wieder die Boxenwand, fällt
aber nicht komplett heraus.
Keinerlei Konsequenzen aus dem katastrophalen Testergebnis des Vorjahres zog der Hersteller der G3 Pegaso 450. Dafür
gab es das gleiche Ergebnis und die gleiche Note wie damals: "mangelhaft". Die G3 Cargo 12, die zweite mangelhafte
Box dieses Herstellers, konnte nicht nachgetestet werden, da das Produkt inzwischen nicht mehr produziert wird.
Insgesamt sind Dachboxen nach diesen Ergebnissen nach wie vor nur als Notbehelf zu empfehlen: Man mag sich gar
nicht ausmalen, was bei Tests mit nur 50 km/h herausgekommen wäre.