Evtl. notwendiger Umstieg auf Super-Plus »unverschämte Nötigung«
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ADAC |
Höhere Biosprit-Zumischung |
Die vorgesehene höhere Beimischung von Biobestandteilen zum Otto-Kraftstoff werden viele Autos möglicherweise
nicht ohne Weiteres vertragen. Pläne, herkömmlichen Sprit dann eventuell nur noch als teures Super-Plus
zu verkaufen, hat der ADAC scharf angegriffen.
Die Politik wolle dem Autofahrer "wieder einmal unverfroren" in den Geldbeutel greifen, erklärte der Club am
Montag in München.
Grundsätzlich sei die höhere Biosprit-Beimischung zu befürworten, hieß es, allerdings nur, solange dies nicht zu
Motorschäden führe. Da dies aber nach heutigen Erkenntnissen bei einem "millionenfachen" Fahrzeugbestand nicht
gewährleistet sei, müssten diese dann das bis zu sieben Cent teurere "Super Plus" tanken. "Diese Pläne empfinden
wir als einen ungenierten und dreisten Versuch, unter dem Deckmantel der Umweltfreundlichkeit das Autofahren immer
weiter zu verteuern", wetterte ADAC-Präsident Peter Meyer. Bei diesem Thema hätten Politik, Landwirtschaft,
Hersteller und Mineralölwirtschaft Hand in Hand gearbeitet, so der Vorwurf; dass nun der Autofahrer die Zeche
bezahlen müsse, sei "unerträglich".
Der ADAC bezeichnete den Versuch, unter dem "Vorwand der Umweltfreundlichkeit" die Autofahrer zu "nötigen", neue
Autos zu kaufen oder teuren Sprit zu tanken, den sie gar nicht bräuchten, in Zeiten ständig steigender Autokosten
als "geradezu unverschämt". Von den Autoherstellern fordert der ADAC, dass sie bis spätestens Ende 2008 ihre
Fahrzeuge überprüfen und klare Aussagen zur Biospritverträglichkeit machen.