Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Freitag, 29. März 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 3 Minuten
Halbjahresergebnisse wetterbedingt schlecht / Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik Juni 2007: Etwas besser

Siehe Bildunterschrift
Fast acht Prozent Gib acht im Verkehr
mehr Verkehrstote im 1. Halbjahr 2007
Fast 2.500 Verkehrstote waren im ersten Halbjahr 2007 zu beklagen, knapp acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Jetzt vorliegende, tiefer ausgewertete Daten stützen wie erwartet die These: Ursache war hauptsächlich das gute Wetter. Die Juni-Zahlen weisen in eine bessere Richtung, wenn auch nur leicht. Nach den heute veröffentlichten zahlen des Statistischen Bundesamts wurden in den ersten sechs Monaten 165.500 Unfälle mit Personenschaden polizeilich erfasst, das sind zwölf Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2006. Dabei wurden 2.477 Menschen getötet und weitere 211.400 verletzt; dies entspricht einem Anstieg um 7,7 bzw. 11,0 Prozent. Die Zahl der reinen Sachschaden-Unfälle stieg um ein Prozent auf gut 950.000.

Weniger Verkehrstoten melden nur Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Sachsen, in allen anderen Bundesländern gab es einen Anstieg. Mehr als doppelt so viele Unfalltote wurden in Bremen gezählt. Prozentual ebenfalls stark gestiegen ist die Zahl der Getöteten im Saarland (+ 89%), in Hamburg (+ 42%) und in Schleswig-Holstein (+ 29%).

Bezogen auf je eine Million Einwohner starben im ersten Halbjahr 2007 im Bundesdurch­schnitt 30 Straßenverkehrsteilnehmer. Immer noch weit über diesem Durchschnitt lagen - wie schon im ersten Halbjahr 2006 - die Werte in Brandenburg mit 47, Thüringen mit 43 und Mecklenburg-Vorpommern sowie in Sachsen-Anhalt mit 42.

Für den Zeitraum Januar bis April 2007 liegen schon tiefer gegliederte Ergebnisse vor. Diese zeigen, dass wesentlich mehr Menschen auf Zweirädern als im Vergleichszeitraum des Vorjahres starben. Besonders stark zugenommen hat die Zahl der getöteten Motorradbenutzer um 126 auf 236 Personen. Das waren mehr als doppelt so viele wie von Januar bis April 2006. Auch wurden mit 24 Personen ein Drittel mehr Benutzer von Mofas/Mopeds und mit 107 Personen 22% mehr Fahrradbenutzer getötet. Die Zahl der getöteten Fußgänger ist um 8,3% auf 248 gestiegen.

Diese Entwicklung ist insbesondere auf die gute Witterung zurückzuführen: Bei Sonnenschein wird mehr und schneller gefahren als im Durchschnitt, und vor allem steigt die Zahl der Zweiradfahrer stark an. Die These wird gestützt vom weiteren Rückgang der Toten in Güterkraftfahrzeugen (- 15%) und in Pkw (- 3,7%).

Im Juni 2007 erfasste die Polizei in Deutschland rund 190.900 Straßenverkehrsunfälle, eine Zunahme um 3,6 Prozent gegenüber Juni 2006. Bei 32.700 (+ 0,6%) Unfällen mit Personenschaden kamen 463 Menschen ums Leben, das waren 34 Personen weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Um 1,3% zugenommen hat im Juni die Zahl der Verletzten.

Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.