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Donnerstag, 28. März 2024
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16 Prozent mehr Verkehrstote / Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik Mai 2007: Erneut schlecht

Siehe Bildunterschrift
16 Prozent FF Gersthofen/Winkler
mehr Verkehrstote im April
Das überdurchschnittlich gute und warme Wetter ist höchstwahrscheinlich der Grund, aber das macht die Lage nicht besser: Auch im Mai ist die Unfallstatistik deutlich schlechter ausgefallen als im Vorjahresmonat – zum vierten Mal in diesem Jahr. Nach den heute in Wiesbaden veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden im Mai 2007 insgesamt 500 Personen im Straßenverkehr getötet und weitere 41.800 verletzt. Das ist ein Anstieg von 16 bzw. 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Insgesamt hat die Polizei im Mai 2007 in Deutschland rund 204.000 Straßenverkehrsunfälle aufge­nommen, 4,6 Prozent mehr als im Mai 2006. Dabei hat die Zahl der Unfälle mit Personen­schaden um 5,9 Prozent auf 32.900 und die Zahl der Crashs, mit ausschließlich Sachschaden um 4,4 Prozent auf 171.000 zugenommen. Wie schon in den Vormonaten dürfte das vergleichsweise milde Wetter dieses Jahres zu höherer Verkehrs­teilnahme – vor allem von Zweiradfahrern – und damit zu schwereren Unfällen beigetragen haben.

Die Bilanz nach den ersten fünf Monaten ist ebenfalls schlecht: 2.006 Getötete bedeuten eine Zunahme um deutliche elf Prozent; bei den Verletzten beträgt das Plus sogar 14 Prozent (auf rund 170.300). Insgesamt wurden 926.400 Unfälle (plus 2,5 Prozent) aktenkundig, darunter 132.800 Unfälle mit Personenschaden und 793.600 Unfälle, die nur Nerven und Geld kosteten. Insoweit beträgt die Steigerung 16 bzw. 0,6 Prozent.

Die schlechten Tendenzen sind dabei fast in allen Bundesländern zu beobachten. So können, bezogen auf die ersten fünf Monate, nur noch Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz Rückgänge bei den Getöteten verbuchen, während die Zahl der Verunglückten insgesamt in allen 16 Ländern anstieg. Besonders negativ im Hinblick auf die ums Leben gekommenen Verkehrsteilnehmer machen Bremen, das Saarland, Schleswig-Holstein und Hamburg in der Statistik auf sich aufmerksam, wenn auch solche Tendenzen gerade in kleinen Stadtstaaten immer vorsichtig zu bewerten sind.

Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
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