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DaimlerChrysler |
Umbenennung: DaimlerChrysler-Werke |
DaimlerChrysler will nach massiven Protesten einlenken und den Namen des Firmen-Mitbegründers Karl Benz nun doch
prominenter herausstellen. Allerdings nach wie vor nicht im Unternehmensnamen, sondern durch durch eine Umbennenung
der Werke.
"Wir haben beschlossen, die bisherigen 'Daimler-Werke' in 'Mercedes-Benz-Werke' umzubenennen", sagte ein
Unternehmenssprecher der Online-Ausgabe der Branchenzeitung Automobilwoche. Betroffen seien alle Pkw- und
Lkw-Standorte, an denen Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz produziert würden.
Man wolle damit signalisieren, dass auf der Produktebene Kunden und Marken absoluten Vorrang haben, sagte der
Sprecher weiter. Die Pläne sollen nach der außerordentlichen Hauptversammlung im Herbst, deren Termin noch nicht
feststeht, und der wahrscheinlichen Umfirmierung in Daimler AG umgesetzt werden.
DaimlerChrysler hatte im Mai den Verkauf der US-Tochter Chrysler an den Finanzinvestor Cerberus bekannt gegeben und
vorgeschlagen, das Unternehmen künftig als Daimler AG zu führen. Dies war an vielen traditionsbewussten Standorten in
Deutschland und auch im Aufsichtsrat des Konzerns auf harte Kritik gestoßen, weil nur noch der Firmengründer Gottlieb
Daimler erwähnt wird und Karl Benz wie schon bei der Fusion mit Chrysler keine Erwähnung mehr findet.
DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche argumentiert, dass er eine Vermischung der Dachmarke Daimler mit der Produktmarke
Mercedes-Benz vermeiden will. Außerdem verfügt der Konzern bei den Pkw und Lkw mit Maybach, Smart, Freighliner & Co.
über weit mehr Marken als nur Mercedes-Benz. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der Kapitalmarkt: Dort soll der Name
Daimler AG das neue Unternehmen repräsentieren, das im Wesentlichen aus den Sparten Mercedes Car Group (MCG), der Truck
Group sowie den Finanzdienstleistungen besteht. Die Verwechslungsgefahr mit der früheren Daimler-Benz AG aus den Zeiten
vor der Fusion mit Chrysler ist damit ausgeschlossen.