 |
|
Bentley, VW |
Paefgen, Bscher |
Er hatte die technischen Probleme beim Bau des Supersportwagens Veyron 16.4 in den Griff bekommen und einige Exemplare
des 1.001 PS starken, über 400 km/h schnellen und rund 1,3 Mio. Euro teuren 16-Zylinder-Supersportwagens dem Vernehmen
nach sogar persönlich verkauft – nun wirft Bugatti-Chef Thomas Bscher das Handtuch.
Seinen Posten übernimmt mit sofortiger Wirkung zusätzlich zum Chefposten bei Bentley Dr.-Ing. Franz-Josef Paefgen.
Bscher verlasse das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen, heißt es in einer Mitteilung des Mutterkonzerns
Volkswagen vom Dienstag.
Hintergrund ist offenbar, dass Hobby-Rennfahrer Bscher ein zweites Bugatti-Fahrzeug hatte entwickeln wollen, damit beim
neuen Konzernchef Winterkorn aber auf Ablehnung gestoßen war. Nachdem Winterkorn dies auch in einem Interview des
"Spiegel" in der vergangenen Woche öffentlich geäußert hatte, stand Bschers Entschluss offenbar fest. Bscher war
zwischen 1986 und 1995 als persönlich haftender Gesellschafter für die traditionsreiche Privatbank Sal. Oppenheim
jr. & Cie. in Köln für Corporate Finance und Financial Markets tätig.
Paefgen wird seine bisherige Aufgaben als Chairman and Chief Executive der Bentley Motors Ltd. sowie als
Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG für Konzernforschung und Motorsport in Personalunion weiterführen. Er war
von 1980 in verschiedenen verantwortlichen Positionen bei Audi tätig, zuletzt von 1998 bis 2002 als Vorsitzender
des Vorstands. Seit 2002 ist Paefgen Chef bei Bentley, kennt aber auch Bugatti: Zwischen 2003 und 2005 war er als
Geschäftsführer der Bugatti Engineering bereits für die Entwicklung des Veyron 16.4 verantwortlich.