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Ehrenplatz im Deutschen Museum: Erster deutscher RTH |
ADAC |
Mit diesem Hubschrauber ging vor 36 Jahren alles los: Die BO 105 ist als Pionier der Luftrettung in Deutschland in die
Fluggeschichte eingegangen. Jetzt findet die Maschine mit der Ausstellung im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in
München ihre verdiente Würdigung.
Der Hubschrauber war damals in der mittleren Gewichtsklasse weltweite der erste, der über zwei Turbinen sowie über
einen starren, gelenklosen Rotorkopf verfügte. Diese Faktoren sorgten für den nötigen, höchstmöglichen
Sicherheitsstandard im Rettungseinsatz.
Am Donnerstag wurde der Rettungshelicopter (RTH) in Originallackierung von 1970 von der Flugwerft in Oberschleißheim
per Lkw ins Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Münchner Theresienhöhe transportiert und in Position gebracht.
Ab dem 22. Oktober 2006 kann er dort, wie weitere verkehrsgeschichtlich bedeutende Transportmittel, besichtigt werden.
Insgesamt setzte die ADAC-Luftrettung seit 1970 insgesamt 14 dieser Maschinen der Hersteller MBB bzw. Eurocopter im
bundesweiten Dienst ein. Durch verschärfte EU-Richtlinien verschwand die BO 105 mehr und mehr von der Landkarte der
deutschen Luftrettung - modernere Maschinen sind leiser und leistungsstärker. Die letzte BO 105 ist allerdings heute
noch im Einsatz: Sie verrichtet als "Christoph 33" ihren Dienst an der ADAC-Luftrettungsstation im brandenburgischen
Senftenberg.
Die im Deutschen Museum ausgestellte Maschine wurde von Gerhard Kugler gestiftet. Kugler gilt als einer der Initiatoren
der Luftrettung in Deutschland und war langjähriger Geschäftsführer der ADAC-Luftrettung GmbH.
Bisher hat der Automobilclub als früherer Pionier und heute größter ziviler Anbieter eigenen Angaben zufolge über 200
Millionen Euro in den Ausbau der Luftrettung in Deutschland investiert. Die Luftrettungs-GmbH beschäftigt derzeit rund
140 Mitarbeiter. Im Jahr 2005 wurden mit 33.940 Einsätzen ein neuer Rekord absolviert.