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"Zeit war nie besser": Smart goes USA |
DaimlerChrysler |
Bisher kennen ihn die US-Amerikaner höchstens als Marathon-Vorausfahrzeug oder aus dem Museum. Doch das soll sich
ändern: DaimlerChrysler wird den Smart Fortwo künftig auch in den USA verkaufen.
Vorstandschef Dieter Zetsche verkündete die sich zuletzt auch durch seine eigenen Äußerungen immer mehr abzeichnende
Entscheidung am Nachmittag deutscher Zeit in "Motor City" alias Detroit im US-Bundesstatt Michigan. Die Vereinigten
Staaten werden das 37. Land sein, in dem Smart seine Modelle verkauft.
Der Vertrieb soll dabei nicht wie neuerdings in Deutschland über die bestehenden Mercedes-Dependancen abgewickelt werden,
sondern - offenbar aus Kostengründen - über eigene Händler in einer Art Franchise-System. Mit dem Aufbau und der Pflege
dieses Netzes in den USA und in Puerto Rico hat der Konzern UnitedAuto beauftragt. Das ebenfalls in Michigan beheimatete
Unternehmen mit seinem Chef Roger S. Penske betreibt 296 Stützpunkte mit 40 verschiedenen Marken, darunter 173 in 19
Staaten der USA und weitere 123 international, vor allem in Großbritannien.
Der Aufbau des Händlernetzes soll Mitte 2007 beginnen, die offizielle Vorstellung der Marke Smart einige Monate später.
Die zweite Fortwo-Generation wird in Deutschland voraussichtlich Ende 2006 vorgestellt und Mitte 2007 erscheinen; der
Markteintritt in den USA ist auf Anfang 2008 terminiert. Dann sollen "drei Varianten" erhältlich sein, hieß es - und
ob damit Motorisierungen, Karosserieversionen, Lines oder was auch immer gemeint ist, mag Smart derzeit nicht
konkretisieren. Auch Absatzziele wurden nicht genannt.
Zetsche begründete die Entscheidung mit dem Erfolg des Fortwo auf dem Testmarkt Kanada und dem zunehmenden Interesse an
erschwinglichen, spritsparenden Kleinwagen in den USA. Dafür sei die Zeit nie besser gewesen. Zetsche: "Ich bin davon
überzeugt, dass der Smart Fortwo als innovatives, ökologisches und agiles Stadtauto das Stadtbild von New York, Miami
oder Seattle bald genauso prägen wird, wie dies heute schon in Rom, Berlin oder Paris der Fall ist."
Ungeachtet der Probleme mit den Roadster-Modellen und vor allem dem Forfour - beide inzwischen eingestellt - konnte
Smart sein Ursprungsmodell, den Fortwo, seit 1998 rund 750.000 Mal verkaufen. US-Amerikaner kennen das Auto, wenn
überhaupt, in natura bisher nur als Vorausfahrzeug bei den Marathons von New York City und Boston und als
Ausstellungsstück im berühmten MOMA, dem Museum of Modern Art, wo der Smart bei den Autos das einzige Exponat
ist, das aktuell noch produziert mund verkauft wird.