21 Mio. Euro für eine Direktrampe / Fußball-WM als Hintergrund
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Overfly: Rampe |
STMI Bayern/ak |
von der A6 auf die A73 |
Das umgebaute Autobahnkreuz Nürnberg-Süd wurde am Donnerstag für den Verkehr freigegeben. 21 Millionen Euro
hat das den Steuerzahler gekostet – offenbar vor allem im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Die Eröffnung erfolgte im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Karin Roth,
und des bayerischen Innenministers Dr. Günther Beckstein.
Es handelt sich um eine neue Direktrampe von der A 6 (Heilbronn-Prag) zur A 73 (Richtung Nürnberg-Bamberg) sowie
einige weitere kleinere Umbauten. Das bisherige Autobahnkreuz in Kleeblattform habe die starken Übereckverkehre von
Heilbronn in Richtung Nürnberg nicht mehr leistungsfähig aufnehmen können, so Roth. Durch die neue, langgezogene
Brücke über das Kreuz hinweg - "Overfly" genannt - würden "Konflikte mit anderen Abbiegern" künftig vermieden. Damit
rolle nun der Verkehr "schon 169 Tage vor dem WM-Ball".
Die rund eineinhalbjährigen Baumaßnahmen kosteten den Angaben zufolge rund 21 Millionen Euro. Die Summe wurde vom Bund
aus einem etwa 350 Millionen Euro großen Topf finanziert, der für einen Ausbau der Verkehrs-Infrastruktur in den zwölf
deutschen Städten, in denen im Sommer 2006 ein Fußball-WM-Spiel stattfinden wird, bereitsteht.
Das Autobahnkreuz Nürnberg-Süd liegt nicht allzu weit entfernt vom Büro der Autokiste-Redaktion. Was die Politikerin
vermutlich unbewusst geschickt als "wesentliches Nadelöhr im Süden Nürnbergs" bezeichnet - also nicht im Großraum
Nürnberg -, ist uns nicht als besonders stauträchtig bekannt. Dass das Geld ausgerechnet dort und ausgerechnet wegen
ein paar Tagen Fußballfieber vernünftig angelegt war, mag bezweifelt werden.