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Erschreckende |
AvD |
Ergebnisse: AvD-Sicherheitstests |
Auch 16 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Ost-/West-Gegensätze noch immer ein beliebtes Thema. So berichtet etwa
der Automobilclub von Deutschland (AvD), dass sich Pkw in den "neuen" Bundesländern in einem technisch besseren
Zustand befinden als im Westen.
Die Erkenntnis stützt sich auf eine Auswertung der Untersuchungsergebnisse des Clubs mit seinem "Test-Truck", der
in diesem Jahr bundesweit an über 150 Orten insgesamt 6.350 Autos - kostenlos und ohne Erfordernis einer
AvD-Mitgliedschaft - auf ihren technischen Zustand überprüft hat.
Danach waren in den östlichen Bundesländern insgesamt knapp die Hälfte der Autos mit einem Mangel behaftet, während
dieser Wert im Westen bei zwei Dritteln lag. Interessant ist dies vor allem vor dem Hintergrund, dass die Pkw im Osten
mit sechs bis neun Jahren älter sind als im Westen.
Insgesamt ist das Ergebnis erschreckend. So war in Ost und West war am häufigsten, nämlich in 38,5 Prozent der
Fälle, die Bremsflüssigkeit zu beanstanden. An zweiter Stelle der Mängelliste rangieren Reifenmängel (21,5% der
untersuchten Fahrzeuge). Deutliche 16,5 Prozent der Fahrzeuge hatten Defekte an den Bremsen. Die wenigsten Mängel
fanden die Prüfer bei Spureinstellungen (8%) und den Stoßdämpfern (7%).
Bis auf Bremsdefekte (Ost: 18,5, West: 15,5 Prozent) sind alle Einzelwerte für die Ost-Autos besser. Bei Reifenmängeln
etwa beträgt das Verhältnis 17,5 zu 22,5 Prozent, bei der Bremsflüssigkeit 30:41, bei den Stoßdämpfern 6:7,5
und bei den Spureinstellungen 6,25 zu neun Prozent.
Das West-Ost-Gefälle führt der Club auf eine unterschiedliche Einstellung zur Fahrzeugpflege zurück. So werde
in den alten Bundesländern das Auto vor allem optisch gepflegt und bei der Wartung tendenziell gespart und/oder
sich völlig auf Inspektionen der Werkstätten verlassen. Ganz anders in den neuen Bundesländern: Der Wert der
technischen Materialpflege und Wartung hatte zu Zeiten der DDR - aufgrund mangelnder Ersatzteile - zwangsläufig
einen hohen Stellenwert. Diese Einstellung habe sich bis heute nicht geändert, hieß es.