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Samstag, 27. April 2024
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Verhandlungen 1929 durch Konrad Adenauer als Oberbürgermeister

Ford feiert 75jähriges Bestehen des Kölner Werks

Siehe Bildunterschrift
1931 lief mit dem "Modell Ford
A" der erste Ford-Pkw in Köln vom "Band"
Ford und Köln, das gehört zweifellos zusammen – seit langer Zeit. Anfang Oktober blicken Autobauer und Stadt auf eine 75jährige Partnerschaft zurück, die vom späteren ersten Kanzler der Bundesrepublik eingefädelt worden war.
"Die deutsche Ford-Fabrik kommt nach Köln", jubelte am 19. Oktober 1929 das "Kölner Tageblatt" und bescheinigte der Stadt "geschickte Verhandlungen", die zu diesem "Prestigeerfolg" im damaligen Wettbewerb mit anderen Städten wie Neuss, Düsseldorf und Essen geführt hätten. Nun jährt sich zum 75. Mal die Geburtsstunde des Kölner Standortes: Am 2. Oktober 1930 legten Henry Ford I. und der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer den Grundstein für das Werk in Niehl.

Als die Marke Ford 1925 nach Deutschland kam, hatte Henry Ford mit seiner 1903 gegründeten Ford Motor Company und dem legendären Modell T ("Tin Lizzie"), dem ersten auf dem Fließband hergestellten Automobil, in den USA bereits das Zeitalter der Massenproduktion und zunehmenden Motorisierung eingeläutet. Im Berliner Westhafen wurden von 1926 an Einzelteile des amerikanischen T-Modells zusammengeschraubt, die in Holzkisten per Schiff nach Deutschland kamen. Pro Tag wurden durchschnittlich 50 Wagen montiert.

1930 erwarb die Ford Motor Company ein 170.000 Quadratmeter großes Gelände mit 280 Meter Rhein-Front in Köln-Niehl. Ausschlaggebend für diesen Standort waren die verkehrsgünstige Lage am Rhein sowie die Bahnanschlüsse, aber auch die Nähe zum Ruhrgebiet, da für die Produktion deutsche Zulieferteile verwendet werden sollten. Am 2. Oktober erfolgte der Baubeginn für die Halle A, die noch heute als denkmalgeschütztes Gebäude existiert und als Sitz von Ford of Europe dient.

Der erste Ford, ein Lastwagen, lief am 4. Mai 1931, der erste Pkw, ein Modell A, am 2. Juni 1931 vom Band. Zur offiziellen Einweihung am 12. Juni 1931 kamen auf einer "Zu Ford am Rhein" genannten Sternfahrt rund 10.000 Teilnehmer aus ganz Europa nach Köln. Das Fabrikgebäude maß 33.000 Quadratmeter, auf denen unter anderem 650 Maschinen standen. Geplant waren 1.200 Arbeitsplätze für die Montage von 60 Wagen pro Tag bei einer 40-Stunden-Woche.

Inzwischen beträgt die Tagesproduktion etwa 1.850 Fahrzeuge, rund 19.000 Mitarbeiter aus 57 Nationen sind derzeit am Standort Köln tätig. Bis heute hat die Ford-Werke GmbH insgesamt mehr als 34 Millionen Einheiten in Deutschland produziert.

Henry Ford sagte bei der Grundsteinlegung vor 75 Jahren: "I know that the German people will make a good job of it." — Congratulations!
text  Hanno S. Ritter
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