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IAA-Premiere: Ford Focus ST |
Ford |
2004 präsentierte Ford den besonders sportlichen Fiesta ST – und versprach, der kleine Wilde sei nur die
Vorhut weiterer Sportskanonen aus gleichem Hause. Die Kölner haben Wort gehalten: Auf der IAA steht der stärkste
Focus aller Zeiten.
Ford geht dabei einen etwas anderen Weg als die Mitbewerber VW und Opel und notabene auch als im Mondeo ST:
Unter der Focus-Haube sorgt kein Vier- oder Sechszylinder für ansprechenden Vortrieb, sondern jene meist gute,
aber inzwischen kaum noch anzutreffende Motorspezies mit der dazwischenliegenden, ungeraden Zylinderzahl fünf.
2,5 Liter Hubraum hat das Triebwerk, dem ein Turbolader zusätzliches Leben einhaucht. 225 PS sind das Ergebnis,
womit der Focus ziemlich exakt zwischen VW Golf GTI/Opel Astra Turbo (je 200 PS) einerseits und Golf R32/Astra
OPC (250/240 PS) liegt. Das Drehmoment beziffert Ford auf 320 Newtonmeter, anliegend zwischen 1.600 und 4.000
Touren - ein Bestwert im Vergleich zum Wettbewerb.
In Verbindung mit dem serienmäßigen Sechsganggetriebe reicht das, um die Tachonadel 6,8 Sekunden nach dem
Kavalierstart die Tempo 100-Marke überflitzen zu sehen, und wer es mag und passend leere Autobahnen findet,
kann bis auf 241 km/h weiterpowern.
Um das möglichst sicher zu gestalten, haben die Techniker des "TeamRS" das Fahrwerk um rund 30 Prozent straffer
abgestimmt und um zehn Millimeter tiefergelegt. Eine Domstrebe sorgt für zusätzliche Verwindungssteifigkeit.
Dazu kommt eine verstärkte Bremsanlage mit vorne jetzt 320 Millimeter großen Bremsscheiben. Darüber finden sich
18 Zoll-Räder mit 225/40er-Bereifung.
Damit kommen wir zum Design, das nach Ford-Doktrin deutliche Anleihen am Ford Focus World Rallye Car nimmt, mit dem
das TeamRS in der Weltmeisterschaft an den Start geht. Man mag das so sehen, doch die Wahrheit ist, dass der Focus
ST - das Kürzel steht übrigens für "Sport Technologies" - optisch dick, aber nicht zu dick aufträgt.
Die Differenzierung zu den braver motorisierten Modellen erfolgt neben den Rädern natürlich über modifizierte
Schweller sowie Schürzen an Front und Heck, in die markante, aber nicht allzu aggressive Aluminium-Einfassungen für
die Nebelscheinwerfer bzw. für Nebelschlussleuchte und das nur singulär vorhandene Rückfahrlicht eingelassen sind
und die vorne einen deutlich größeren Lufteinlass und hinten einen (nur angedeuteten) Diffusor zeigen. Am Heck zeigt
der schnelle Kölner jeweils ein Auspuffendrohr pro Seite und einen Dachspoiler.
Im Interieur fallen vor allem drei zusätzliche Anzeigen auf, die zentral in den oberen Teil des Armaturenträgers
integriert sind. Sie informieren den Fahrer über Ladedruck, Öltemperatur und -druck. Sportliches Flair versprühen
außerdem der schwarze Dachhimmel und die ebenfalls schwarz verkleideten A-Säulen. Dazu kommen Recaro-Sportsitze
vorne, deren Seitenpolster ohne Aufpreis ausgewählten Karosseriefarben angeglichen werden können.
Leder-Teilausstattungen und eine Recaro-Rücksitzbank sowie eine Sitzflächenverlängerung für die vorderen Sitze
stehen optional zur Verfügung.
Das alles klingt gut und sieht auf den ersten Bildern auch gut aus, wenn freilich das aufsehenerregende
"Electric-Orange" auf lange Sicht nicht die beste Lackierung sein mag. Die Markteinführung soll noch in diesem
Herbst erfolgen; Preise liegen noch nicht vor.