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Immer noch Verbesserungs- |
ADAC |
bedarf: Kindersitze im ADAC-Test |
Kindersitze werden immer besser, urteilt der ADAC in einem aktuellen Test. Trotzdem erreichten weniger als die Hälfte
der Modelle eine gute Bewertung, nicht zuletzt wegen des oftmals schwierigen Einbaus, der zu verhängnisvollen Fehlern
verleiten kann.
Immerhin ist laut ADAC für jedes Kindesalter mindestens ein guter Sitz erhältlich: In der Klasse bis eineinhalb Jahren
gab es sogar drei Modelle mit Testurteil "gut": Der Storchenmühle "maximum sp" für 105 Euro, der Chicco "Autofix Plus"
für 139 Euro und der Römer "Babysafe Plus Isofix" für rund 260 Euro. In der Gruppe bis vier Jahre überzeugte einzig der
Wavo "Fix XL" (270 Euro), in der Gruppe 1 bis 4 Jahre lagen die Römer-Modelle "Duo Plus" und "King TS" für 180 bzw. 250
Euro vorne. In der Gruppe 4 bis 12 Jahre schließlich überzeugten die Sitzerhöher Concord Lift Protect und Römer VIP für
rund 90 Euro.
Sitze für einen großen Altersbereich schnitten im Vergleich schlechter ab. Die Modelle für 1 bis 12 Jahre alte Kinder
bekamen alle nur die Note "ausreichend", bester war hier der Chicco Max-3s für 100 Euro. Wer trotzdem solche ein
Modell kaufen möchte, sollte nach ADAC-Rat nur Sitze mit Rückenstütze verwenden.
Bei dem Test hatte sich außerdem gezeigt, dass Sitze mit rückwärtsgerichteten Systemen die Belastung eines Kindernackens
bei einem Unfall um das Fünffache reduzieren. Würden Kinder bis zu einem Alter von eineinhalb Jahren (etwa 13 Kilo Gewicht)
entgegen der Fahrtrichtung sitzen, könne die Zahl der Verletzungen an der Halswirbelsäule "deutlich gesenkt" werden,
so ADAC-Testleiter Andreas Ratzek.
Der Club fordert daher eine entsprechende Gesetzesänderung. Bisher ist der rückwärtsgerichtete Transport nur bis zum
Alter von etwa neun Monaten (neun Kilo Gewicht) gesetzlich vorgeschrieben - allerdings gibt es kein Verbot für Eltern,
diese Grenze im Sinne der ADAC-Forderung nach oben zu erhöhen.
Kriterien des Tests waren Sicherheit, Bedienung, Komfort und Gebrauch; Details dazu liegen nicht vor. Vor Kindersitzen
aus dem Billig-Segment sollten sich Betroffene auf jeden Fall hüten - die Ergebnisse eines erst kürzlich ebenfalls vom
ADAC durchgeführten Tests (Autokiste berichtete) waren verheerend.
In jedem Fall gilt, dass Eltern sich vor der Anschaffung eines Sitzes genau erkundigen sollten und unbedingt eine
Testmontage im konkreten Auto und auch eine Sitzprobe mit dem Kind vornehmen sollten. Gebrauchte Sitze kommen nur in
Frage, wenn ihr unfallfreies Vorleben zweifelsfrei feststeht. Einbau- und Bedienungsanleitung sind unbedingt und im
Detail zu befolgen. Auch wenn der Sitz nicht benutzt wird, gehört er angeschnallt oder in den Kofferraum, damit er im
Falle eines Falles nicht zum Geschoss und damit zur Gefahr für andere Passagiere wird. Wer rückwärtsgerichtete Sitze
auf dem Beifahrerplatz verwendet, muss unbedingt den dortigen Airbag deaktivieren (lassen).