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VCD fordert |
Autokiste |
"flächendeckende" Radarüberwachung auf deutschen Autobahnen |
Zu Beginn des 43. Verkehrsgerichtstages in Goslar hat der alternativ orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD)
in der Diskussion um die Notwendigkeit von härteren Strafen für Verkehrssünder mehr Abstands- und
Geschwindigkeitskontrollen gefordert.
Das Problem liege nicht in mangelhaften Gesetzen, heißt es in einer in Berlin verbreiteten Meldung. Vielmehr mangele
es an Kontrollen und zureichender Strafverfolgung. Bei erwiesenen Vergehen, die Verletzungen oder sogar den Tod anderer
Menschen zur Folge haben, müssten die bestehenden Möglichkeiten des Strafrechts ausgeschöpft werden, sagte Hermann-Josef
Vogt, Mitglied im VCD-Bundesvorstand. "Nötigung, fahrlässige Körperverletzung oder Tötung sind definierte
Straftatbestände, die auch im Straßenverkehr angewendet werden können und müssen".
Eine gerichtliche Verfolgung setze allerdings die Entdeckung der Straftat, ausreichende Beweise und die Verfolgung
der Täter voraus. Daher fordert der VCD, die rund 12.000 Kilometer Bundesautobahnen, so wörtlich, "flächendeckend"
mit stationären und mobilen Abstands- und Geschwindigkeitsmessgeräten auszustatten. Zudem sei es sinnvoll, die
Ausdehnung der Halterhaftung zu prüfen.
Während eine Verschärfung des Strafrechts für nicht notwendig angesehen wird, steht der Club höheren Bußgeldern dagegen
positiv gegenüber. Die vom Bundesverkehrsministerium vorgesehene Erhöhung und die Ausdehnung von Fahrverboten bei
Abstands- und Geschwindigkeitsverstößen gingen in die richtige Richtung, hieß es.
Um eine neue "Geschwindigkeitskultur" auf deutschen Straßen zu befördern, müsse zudem die deutsche Sonderstellung beim
Tempolimit fallen. "In keinem anderen Land der Welt darf auf Autobahnen beliebig schnell gefahren werden. Eine
Geschwindigkeitsbegrenzung ist daher auch in Deutschland überfällig und muss auf die Tagesordnung", forderte der
verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen.
Was genau der VCD unter "Rasern" versteht, blieb offen, zu vermuten ist aber, dass der Begriff wie in vielen Medien
unreflektiert auf Stammtisch-Niveau verwendet wird und allgemein für alle stehen soll, die - wo, wann und um wieviel
auch immer - zu schnell fahren. Auch über etwaige Gründe der "Drängelei" gibt es keine Einlassung des VCD.