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Ford |
Ford Focus FFV mit Ethanol-Antrieb |
Ford präsentiert auf der Internationalen Grünen Woche (IGW), die vom 21. bis 30. Januar 2005 auf dem Berliner
Messegelände stattfindet, erstmals auch in Deutschland den Ford Focus FFV ("Flexible Fuel Vehicle").
Es handelt sich dabei um ein Fahrzeug, das sowohl Bio-Ethanol als auch Benzin in jedem beliebigen Mischungsverhältnis
verträgt. Der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnene Ethanol, also ein Alkohol, stammt aus Biomasse wie zum Beispiel
Zuckerrüben, Getreide und Holz.
Herstellerangaben zufolge ist der Focus FFV der einzige Ethanol-taugliche Pkw aus europäischer Serienfertigung.
Die Produktion begann im November 2001 im Ford-Werk Saarlouis. Die Markteinführung erfolgte im Dezember 2001
ausschließlich in Schweden. Seitdem wurden dort über 11.000 Ford Focus FFV verkauft - neun von zehn Ford Focus, die
2004 in Schweden ausgeliefert wurden, waren Ethanol-tauglich. Nun wollen die Kölner auch in anderen Ländern
Erfahrungen sammeln und den FFV zunächst Flottenkunden zur Verfügung stellen und sich an öffentlichen
Ethanol-Pilotprojekten beteiligen.
Der in Schweden verfügbare Ethanol-Kraftstoff ist ein Gemisch, das üblicherweise zu 85 Prozent aus Ethanol und zu 15
Prozent aus Benzin besteht (E-85). Der Ethanol wird in Schweden aus Biomasse wie zum Beispiel Getreide, Zuckerrohr und
neuerdings auch aus Abfällen der Holzverarbeitung erzeugt. E-85 ist in Schweden an mehr als 140 öffentlichen Tankstellen
aller großen Mineralölkonzerne verfügbar, zudem an vielen Firmentankstellen zur Bedienung eigener Fuhrparks.
Die Technik des Ford Focus FFV unterscheidet sich nur geringfügig vom konventionellen Ford Focus 1,6. So sind etwa die
Ventile und Ventilsitze aus härterem Stahl und alle kraftstoffführenden Teile durch besonders korrosionsbeständige
Materialien ersetzt. Eine effektive Motorvorwärmung stellt sicher, dass das Auto auch bei Temperaturen unter minus
15 Grad Celsius problemlos gestartet werden kann.
Das Motormanagement erkennt das Ethanol-Benzin-Mischungsverhältnis des Kraftstoffs. Der FFV kann daher entweder
ausschließlich Ethanol, das E-85-Gemisch, eine andere beliebige Ethanol-Benzin-Mischung oder auch ausschließlich Benzin
tanken. Im Unterschied zu anderen bivalenten Fahrzeugen ist ein Zusatztank nicht erforderlich. Und auch Leistungseinbußen
gibt es keine: Im Benzinbetrieb entwickelt das Triebwerk 100 PS, im Ethanolbetrieb sogar 105 PS.
Der besondere Vorteil von Ethanol gegenüber der Verbrennung von Kraftstoffen auf Mineralölbasis ist, dass es sich
- betrachtet über den Lebenszyklus - um einen gleichsam CO2-neutralen Prozess beziehungsweise um einen geschlossenen
CO2-Kreislauf handelt: Denn das freiwerdende Kohlendioxid war der Atmosphäre zuvor entzogen worden, und zwar bei der
Photosynthese, also beim Wachstum der Pflanzen, aus denen das Ethanol dann gewonnen wurde. Natürlich erreicht der FFV
auch die Abgasnorm EU4.