|
Die Chefs von VW und |
Volkswagen |
Proton und der ehemalige Premierminister Malaysias (Mitte) nach der Vertragsunter- zeichnung am Dienstag in Wolfsburg |
Volkswagen und der malaysische Proton-Konzern haben am Dienstag eine langfristige strategische Partnerschaft
vereinbart. Führende Repräsentanten beider Unternehmen unterzeichneten in Wolfsburg ein Memorandum of Understanding.
Demnach ist geplant, in etwa einem Jahr mit der Montage von VW-Fahrzeugen in Malaysia zu beginnen.
VW-Chef Pischetsrieder sagte, der Volkswagen-Konzern wolle in den Ländern der ASEAN-Region in den nächsten Jahren
einen "nennenswerten Marktanteil" erzielen. Bislang sind die Wolfsburger in diesen Ländern kaum vertreten. Gleichzeitig
wächst aber der Markt für Rechtslenker-Fahrzeuge überproportional; er sei ferner für das Gewinnen weiterer Anteile auf
dem Weltmarkt von großer Bedeutung, hieß es. In den nächsten Jahren gehen Schätzungen von einem Marktwachstum
von 1,4 Millionen Fahrzeugen (2003) auf 2,4 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2015 aus.
Eine Beteiligung von VW an Proton sei derzeit nicht vorgesehen, verlautete aus Wolfsburg. Beide Partner behalten der
Vereinbarung zufolge ihre volle unternehmerische Eigenständigkeit. Die Zusammenarbeit ermöglicht es Volkswagen, ohne
umfassende Investitionen in der Region eine Basis aufzubauen, von der aus die Märkte erschlossen werden können.
Vorrangiges Ziel ist es, in Malaysia eine weltmarktfähige Automobilindustrie aufzubauen, die auch andere Länder der
Region mit Fahrzeugen beliefert. Ebenso soll intensiv geprüft werden, ob die gemeinsame Entwicklung von Fahrzeugen
möglich ist.
Als ersten Schritt ist vorgesehen, die Montage von Bausätzen zweier Modelle vorzubereiten. Ziel ist es, Ende des
kommenden Jahres mit den ersten in Malaysia montierten Modellen auf den dortigen Inlandsmarkt zu gehen. Im Jahr
2006 sollen zunächst mehr als 15.000 Fahrzeuge abgesetzt werden. Diese Zahl soll dann in den Folgejahren deutlich
ausgebaut werden. Das Wachstum werde auch dadurch ermöglicht, dass Proton bereits über ein leistungsfähiges Händlernetz
verfügt, das zumindest teilweise auch für den VW-Vertrieb genutzt werden könne. Gleichzeitig soll in Malaysia die
Zulieferindustrie ausgebaut werden, so dass ein Teil der verarbeiteten Komponenten auch aus lokaler Fertigung stammen
wird.
Zunächst betrifft die Zusammenarbeit nur die Marke Volkswagen; später soll eine mögliche Ausweitung auf andere
Konzern-Marken geprüft werden.
Proton erzielte 2003 einen Umsatz von umgerechnet 2,4 Milliarden Euro und fertigt derzeit an drei Standorten in
Malaysia. In seinem Heimatmarkt hat der Hersteller einen Marktanteil von knapp 50 Prozent.