Die Zahl der Neuzulassungen in Deutschland ist im September auf den ersten Blick positiv: Deutlich zweistellige
Zuwächse verzeichnen sowohl Pkw als auch Nutzfahrzeuge. Doch, wie meist, der erste Blick täuscht: Es handelt sich
nicht um das langersehnte Ende der Flaute, sondern nur um das Ende des Sommerlochs - Juli und August sind
jahreszeit- und urlaubsbedingt traditionell schwache Monate.
Insgesamt wurden im September nach den heute vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichten Zahlen gut 311.000
Fahrzeuge neu in den Verkehr gebracht, darunter gut 274.500 Pkw. Dies entspricht einem Minus von 3,2 bzw. 3,7 Prozent
gegenüber dem September 2003. Nach den ersten neun Monaten des Jahres wurden gut 2,8 Mio. Fahrzeuge Neuzulassungen
gezählt, darunter 2,4 Mio. Pkw - ein Minus von 1,9 bzw. 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Selbst bei einem starken Endspurt im letzten Quartal erscheint ein Jahresergebnis von 3,2 Mio. Neuzulassungen auf
dem Pkw-Sektor inzwischen als unrealistisch - 2004 wurde nicht das erhoffte Jahr der Trendwende.
Im Minus sind dabei insbesondere die Pkw und Busse, während die sonstigen Nutzfahrzeuge, hier vor allem die
Sattelzugmaschinen, aber auch die Motorräder ein Plus ausweisen. Zuwachsraten im zweistelligen Bereich waren
bei den Nutzfahrzeugen in den zurückliegenden Monaten keine Seltenheit. Bei den Lkw drückte die Schwergewichtsklasse
(ab 20 Tonnen) am kräftigsten aufs Gas. Auch im September stellten Sattelzugmaschinen (+ 9,6 %) und Ackerschlepper
(+ 13,3 %) diese positive Entwicklung erneut unter Beweis. Das KBA sieht die Gründe hierfür in einem erhöhten
Transportbedarf durch Wirtschaftswachstum, Exportsteigerung und insbesondere durch die EU-Osterweiterung.
Diese Faktoren würden auch künftig einen weiter anhaltenden positiven Trend erwarten lassen, hieß es.
Bezogen auf die einzelnen Hersteller ist das Bild durchwachsen. Im Vergleich zum August können sich die
meisten der wichtigen Hersteller mit Ausnahme von Renault, Nissan, Seat, Honda, Mitsubishi und Citroën
deutlich verbessern. Shooting-Stars sind hier Volvo (plus 102,6 Prozent), Porsche mit 92,9 Prozent und Škoda
mit 58,1 Prozent. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2003 haben insbesondere Volvo, Toyota, Smart, Škoda,
Porsche, Hyundai und Honda Grund zum Feiern, während es für die meisten großen Autobauer bergab ging: VW, Renault,
Peugeot, Opel, Nissan, Mitsubishi, Mercedes, Fiat, Citroën, Audi und BMW liegen zwischen 2,9 und 18,1 Prozent zurück.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gab es im September gegenüber dem Vormonat erwartungsgemäß mehr Leben: der Zuwachs
fällt mit 1,5 Prozent jedoch gering aus. Das Monatsergebnis von 2003 wurde sogar mit minus 6,1 Prozent deutlich
verfehlt. Im laufenden Jahr wurden bisher insgesamt 5,75 Mio. Kraftfahrzeuge auf neue Halter umgeschrieben. Das
sind 2,7 Prozent bzw. 161.000 Umschreibungen weniger als vor einem Jahr.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.