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Reaktion auf zunehmende Bedeutung des China-Geschäfts

DaimlerChrysler: Grube übernimmt China-Verantwortung im Vorstand

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DaimlerChrysler
Grube
Dr. Rüdiger Grube wird im DaimlerChrysler-Vorstand die Verantwortung für alle China-Aktivitäten des Konzerns übernehmen. Grube (53) wird dieses Amt zusätzlich zu seiner bisherigen Funktion als Vorstand für die Konzernentwicklung ausüben. Das hat DC-Chef Prof. Jürgen E. Schrempp am Rande der Aufsichtsratssitzung am 29. September bekannt gegeben. Roman Fischer, CEO und Präsident von DaimlerChrysler China Ltd., wird in der neuen Organisationsstruktur seine Position weiter wahrnehmen und direkt an Grube berichten.

Mit dieser Organisationsstruktur reagiere man auf die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung des chinesischen Marktes und untermauere die Strategie, künftig noch stärker am Wachstumspotenzial im Pkw- und Nutzfahrzeuggeschäft dieser Region zu partizipieren, hieß es. Schrempp: "Die Bündelung des China-Geschäfts garantiert einen geschlossenen und einheitlichen Konzernauftritt in der Region sowie profitables Wachstum."

DaimlerChrysler ist seit mehr als 60 Jahren in China im Pkw-Geschäft aktiv. Mit einem Absatzvolumen von über 22.000 Pkw (darunter 5.500 Mercedes-Benz-Modelle) konnte die Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr 2004 deutlich ausgebaut werden. Mittelfristig soll der Absatz von Mercedes-Benz auf bis zu 50.000 Pkw steigen.

Das Joint Venture Beijing Jeep Corporation (BJC), das bereits 1983 die erste Produktlizenz für einen ausländischen Hersteller erhielt, erwartet für 2004 eine Absatzverdopplung auf 40.000 Fahrzeuge. Insbesondere im Segment für Sport Utility Vehicles (SUV) konnte der Autobauer seine nach eigenen Angaben führende Position behaupten. Mit der Modellpflege des Jeep 2500 sowie der hohen Nachfrage der neuen Modelle 4700 und 4000 (Varianten des Chrysler Grand Cherokee) sei die Grundlage für den Markterfolg 2004 gelegt.

Im vergangenen Mai haben DaimlerChrysler und der Joint Venture-Partner Beijing Automotive Industry Holding Company Ltd. (BAIC) die vorläufige Genehmigung zur lokalen Fertigung von Mercedes-Benz Pkw durch die chinesische Regierung erhalten. Geplant ist mittelfristig die Produktion von 25.000 Limousinen der Mercedes C- und E-Klasse. Bereits im September 2003 wurde die Gründung eines 50:50-Joint Venture mit Beiqi Foton zur Produktion von schweren und mittelschweren Lkw sowie Motoren und weiteren Komponenten für den chinesischen Markt vereinbart. Darüber hinaus wurde die Fertigung der Modelle Sprinter und Vito/Viano in einem neuen Werk durch die lokalen Behörden genehmigt. In diesem Gemeinschaftsunternehmen sollen ab 2006 jährlich bis zu 40.000 Transporter produziert werden.

Eine deutliche Ausweitung des China-Geschäfts plant auch DaimlerChrysler Services: Über eine eigene Finanzierungsgesellschaft will das Tochterunternehmen den Autoabsatz aller DC-Marken in der Region unterstützen. Die erforderliche Zulassung ist bereits bei der chinesischen Bankenaufsicht beantragt worden. Erst kürzlich hatte VW Financial Services diese Zulassung erhalten.
text  Hanno S. Ritter
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