Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Freitag, 29. März 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 4 Minuten
Opel-Chef Forster wechselt zu GM Europe / Hans Demant wird neuer Opel-Boss

Große Neuorganisation bei Opel/GM Europe

Siehe Bildunterschrift
Neuer Opel-Chef Opel
Demant, neuer GME-President Forster
Großes Stühlerücken bei Opel und GM. Zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur und im Hinblick auf schnellere Entscheidungsprozesse und bessere Kundenorientierung hat GM Europe (GME) heute in Zürich diverse Organisationsveränderungen bekannt gegeben.

Danach wird Fritz Henderson Chairman von GME, der bisherige Opel-Chef Carl-Peter Forster wird GME-President und berichtet an Henderson. Hans Demant bleibt Vice President for Engineering bei GME und folgt Forster auf die Position des Managing Director bei Opel in Rüsselsheim. Forster wird außerdem zum Aufsichtsratchef von Opel ernannt und folgt damit Hans Barth nach, der aber weiterhin im Aufsichtsrat verbleibt. Demant (53) ist mit Unterbrechungen bereits seit 1972 im GM-Konzern tätig. Seit Juni 1999 gehört er dem Vorstand an.

Fritz Henderson informierte heute die GM-Mitarbeiter in ganz Europa per Satelliten-Übertragung über die aktuelle Entwicklung und stellte die organisatorischen Veränderungen sowie die neue Ausrichtung des Unternehmens vor. "Unsere Mitarbeiter sollen die Idee eines Gesamtkonzerns verinnerlichen, anstatt wie bisher in den Kategorien der einzelnen Marken oder Länder zu denken", sagte Henderson. Natürlich bleibe der Charakter der einzelnen Marken bestehen, aber für den künftigen Erfolg sei die Teamarbeit im Gesamtunternehmen von entscheidender Bedeutung. "Diese beiden Forderungen schließen sich nicht gegenseitig aus", so Henderson.

Forster sagte, man könne es sich in der heutigen, extrem wettbewerbsorientierten Automobilindustrie Europas nicht leisten, dieselben Arbeiten an verschiedenen Orten doppelt zu verrichten. Stattdessen müsse man die Vorteile eines großen Unternehmens nutzen. "Wir werden Opel, Vauxhall und Saab als Marken weiter entwickeln. Dazu werden wir die europäischen und weltweiten Ressourcen der gesamten GM-Familie ausschöpfen", so Forster.

Mit der neuen Unternehmensphilosophie werden die Bereiche Finanzen, Engineering, Einkauf, Produktion, Vertrieb, Marketing und Kundendienst sowie Produktplanung, Qualität, Personalwesen und die Abteilungen für Recht und Unternehmenskommunikation europaweite Zuständigkeiten erhalten und für die Erhöhung der Effizienz in ganz Europa verantwortlich sein.

Tim Lee, GME Vice President für Produktion, Jamal el-Hout, Vice President für Planung, Roger Johansson, Vice President für Einkauf, Peter Dersley, Vice President für Qualität sowie Hans Demant werden ab sofort ebenso an Carl-Peter Forster berichten wie auch Peter Augustsson bei der Saab Automobile AB in Schweden und Kevin Wale bei Vauxhall Motors in Großbritannien. Vordringliche Aufgabe für Augustsson und Wale sei die Anpassung ihrer Unternehmen an die Funktionsstruktur von GME, hieß es.

Bob Lutz, GM Vice Chairman für Produktentwicklung und früherer Interimspräsident von GM Europe erläutert: "Die heute angekündigten Veränderungen bedeuten nicht, dass wir uns gesund schrumpfen oder die Individualität unserer Marken verwässern. Es geht vielmehr darum, Produkte mit klar definiertem Markencharakter zu entwickeln, ohne bei jedem Bauteil und immer wieder mit einem weißen Blatt Papier beginnen zu müssen." Lutz ergänzte, man müsse künftig auch klassische Marktnischen wie Crossover und SUV bedienen. Dies könne nur durch länderübergreifende Nutzung von Ressourcen geschehen. So würden etwa Ingenieure aus Rüsselsheim die Basis und Hauptkomponenten der neuen Generation der Epsilon-Architektur entwickeln. Dann werde jede Region je nach individuellen Landes- und Markenansprüchen ihre eigenen Komponenten beisteuern. Jon Lauckner, ehemaliger "Vehicle Line Executive" des neuen Opel und Vauxhall Astra, ist als neuer "Global Vehicle Line Executive" für die diese nächste Generation verantwortlich.

Die Bedeutung des Designs soll dabei durch die Schaffung einer einzigen gesamteuropäischen Designorganisation aufgewertet werden, die die heutigen Opel/Vauxhall und Saab Design-Aktivitäten sowie die Design-Konzeptentwicklung funktional zusammenfasst. Diese gesamteuropäische Organisation untersteht künftig Bryan Nesbitt, der ebenfalls direkt an den GME-Präsidenten berichtet.

Neben Forster berichten die Bereiche Personal, Finanzen, Vertrieb, Marketing und Kundendienst, Informationssysteme, die Abteilungen für Recht und Kommunikation sowie Fiat/GM Powertrain und andere zu Fiat gehörende Abteilungen ebenfalls direkt an Henderson. Ferner untersteht die Erschließung neuer Absatzmärkte in Zentral- und Osteuropa, die weiterhin hohes Wachstumspotential haben, ebenfalls direkt Henderson.

Der neue Opel-Chef Demant sagte, er freue sich auf seine erweiterten Aufgaben: "Die Veränderungen versetzen uns und ganz speziell mich in die Lage, die Marke Opel und deren Produkte im Sinne der Kunden weiter zu entwickeln."
text  Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.