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Dank Hybridantrieb: |
Toyota |
Der Toyota Prius ist laut Öko-Trend-Ranking das umweltfreundlichste Auto in Deutschland |
Der Toyota Prius ist das umweltverträglichste Auto in Deutschland, jedenfalls nach dem jetzt vorgelegten aktualisierten
Umwelt-Ranking des Wuppertaler Öko-Trend-Instituts. Damit steht erstmals ein Importfahrzeug an der Spitze der seit 1997
erstellten Untersuchung. Toyota habe, so heißt es, "erheblichen Aufwand" betrieben, um in Sachen Umweltfreundlichkeit
ganz nach oben zu kommen. Die Wissenschaftler bewerten die zweite Generation des Hybrid-Antriebs als alltagstauglich und
unproblematisch in der Bedienung. Besonders positiv wird die Möglichkeit bewertet, den reinen Elektrobetrieb auch
manuell per Schalter zu steuern, um etwa Fußgänger zu schonen, was Lärm und Abgase betrifft. Gerade auch das
kaum vorhandene Geräuschniveau beim Ampelstopp oder bei langsamer Fahrt wurde positiv bewertet.
Mit einer Gesamtpunktzahl von 938 kann sich der Prius damit vor den bisherigen Spitzenreiter, den Drei-Liter-Lupo,
schieben. Die Leistung des Volkswagen-Konzerns, Fahrzeuge mit einem Kraftstoffverbrauch von lediglich drei
Litern auf 100 Kilometer in der Serie umgesetzt zu haben, sei aber "nach wie vor konkurrenzlos", urteilen die Tester
zutreffend. Auf dem dritten Rang kommt der identisch angetriebene und genauso verbrauchsgünstige Audi A2 1,2 TDI, der
sogar vier Türen bietet, aber auch teuer ist. Die Abwertung gegenüber dem Lupo resultiert aus der Aluminiumkarosserie,
die zwar Gewicht spart, in der Produktion jedoch energieintensiver ist als Stahl. Lupo und A2 erreichen das Ergebnis,
obwohl sie beide ohne einen Rußfilter auskommen müssen.
Auf Platz 4 folgt bereits wieder ein Toyota, und zwar der Yaris in der gewichtsreduzierten Eco-Version,
der von seinem günstigen Verbrauch und dem guten Umweltmanagement des japanischen Autobauers profitiert. Abgerutscht
auf den fünften Rang ist der Smart Fortwo, dem das Ranking - für jene, denen das Transportvolumen ausreicht -
aber nach wie vor ein schlüssiges ökologisches Konzept attestiert. Auch der Smart Roadster ist dank seines
geringen Gewichts und der umweltschonenden Produktion in der Liste vertreten, und zwar auf dem siebten Platz.
Dazwischen rangiert der Lupo FSI mit 86 PS, mit dem sich "bei vernünftiger Fahrweise" sehr gute Verbrauchswerte
erzielen ließen, heißt es im Ranking.
Auf Rang 8 folgt mit dem Nissan Micra ein weiteres Import-Modell, dem günstige Verbrauchswerte und positive
Recycling-Eigenschaften zugesprochen werden. Dahinter rangiert der Opel Corsa 1,0 Eco, dem ebenfalls "herausragende
ökologische Eigenschaften" zu einem vergleichsweise günstigen Preis attestiert werden. Der 10. Platz schließlich
geht, ungewöhnlich für ein Umwelt-Ranking, an eine Limousine der Mittelklasse: Der VW Passat TDI mit Rußfilter
ist damit das "umweltverträglichste Langstreckenauto". Sein Verbrauch sei angesichts der hohen Leistung vorbildlich
niedrig, heißt es bei Öko-Trend, außerdem hielten sich dank des Partikelfilters auch die Emissionen im Rahmen.
An der Spitze der Herstellerwertung steht wie im Vorjahr BMW. Die ökologischen Gesamtaktivitäten des Münchener Herstellers
könnten nach heutigen Standards als vorbildlich gelten, heißt es in der Untersuchung. Sehr dicht folgen Mercedes,
Volkswagen und Audi, denen ebenfalls in der gesamten Bandbreite der Fahrzeugherstellung ein herausragendes ökologisches
Verantwortungsbewusstsein attestiert wird. Erneut dürften bei Toyota die Korken knallen: Wie bereits in der Untersuchung
vom letzten Sommer konnte der Autobauer abermals einen deutlichen Sprung nach vorne machen - Platz 5 ist eindrucksvoll.
Die vorstehend verlinkten Übersichten der jeweils fünf besten Fahrzeugmodelle einer Klasse sind so zu lesen, dass von einem
Fahrzeugtyp jeweils nur diejenige Version mit dem besten Punktwert gelistet wird. Das bedeutet konkret, dass etwa ein anderes Lupo-Modell als der TDI 3L durchaus insgesamt unter den fünf ersten sein kann, hier jedoch zu Gunsten von
Modellen anderer Hersteller nicht erscheint. Die vollständigen exakten Daten können etwa von Flottenbetreibern beim
Institut angefordert werden. Weitere Details zu den Bewertungskriterien finden sich auf der Öko-Trend-Website.
In dem Ranking stellt Öko-Trend eine ganzheitliche Bilanz auf, die Aspekte der Ressourcenschonung bei Produktion,
Beschaffung und Logistik ebenso berücksichtigt wie den Kraftstoffverbrauch, die Schadstoffemissionen und das Fahrgeräusch
der Fahrzeuge. Weitere Bewertungskriterien sind Recycling und Umweltmanagement. Politische oder ideologische Kriterien,
etwa Motor- oder Fahrleistungen, gehen nicht in die Untersuchung ein. Das Institut - ein Spin-Off aus der Bergischen
Universität Wuppertal - veröffentlicht das Auto-Umwelt-Ranking seit 1997. Es ist nach eigenen Angaben völlig unabhängig
von Mitteln der Privatwirtschaft.