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Freitag, 19. April 2024
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Umweltbundesamt legt Auswertung vor / Alarmwerte nicht überschritten

Sommer 2003: Rekord-Hitze führte zu hohen Ozonbelastungen

Da sitzt man nun und fröstelt, im Januar, und kann sich schon kaum noch an die lange Hitzewelle im letzten Sommer erinnern. Vor allem in der ersten Hälfte des Monats August war es ungewöhnlich heiß - und das bedeutet auch eine ideale Konstellation zur Bildung von Ozon.

Die jetzt vorliegende Auswertung der Ozonmesswerte des vergangenen Sommers durch das Umweltbundesamt (UBA) zeigt: Es reicherte sich ein hoher Sockel an Ozon an. Die Folge waren hohe Ozonwerte und Spitzen mit Überschreitungen der Schwellenwerte. Doch der in der Europäischen Union (EU) im Sommer gültige Alarmwert von 360 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) wurde in Deutschland nicht überschritten. Grund dafür sind laut UBA die Maßnahmen zur beständigen Verringerung der Vorläufersubstanzen des Ozons - vor allem Stickstoffoxide und flüchtige organische Verbindungen. Würden in Deutschland heute noch so viele Schadstoffe, aus denen Ozon entsteht, wie im Jahr 1997 ausgestoßen, wäre im Jahr 2003 die Ozonbelastung höher und die Zahl der Überschreitungen um etwa zehn Prozent größer gewesen.

Der höchste Ozon-Einstunden-Mittelwert wurde mit 334 µg/m3 am 12. August 2003 an der Station Hürth in Nordrhein-Westfalen registriert. Die im August 2003 an drei Stationen festgestellten Ozonmaxima über 300 µg/m3 sind alle lokale Ereignisse, die insbesondere in der Nähe petrochemischer Anlagen gemessen wurden. Der Informationsschwellenwert von 180 µg/m3 (1-Stunden-Mittel) wurde zwischen Mai und September an 305 der 340 deutschen Messstellen (2002 waren es 146) überschritten. Insgesamt sind, verteilt auf 69 Tage, 11.425 Stunden mit erhöhten Werten registriert worden. 78 Prozent aller Überschreitungsstunden von 180 µg/m3 im Sommer 2003 traten während der Ozonepisode vom 1. bis 14. August 2003 auf. Die Belastungsschwerpunkte während dieser Ozonepisode lagen in den Ländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen; die Landesregierungen haben an Tagen mit Überschreitungen die Bevölkerung unterrichtet.

In der neuen Ozon-Richtlinie der EU ist ein Alarmschwellenwert von 240 µg/m3 festgelegt. Im Sommer 2003 wäre dieser Wert während 395 Stunden, verteilt auf 13 Tage, an insgesamt 75 Messstellen überschritten worden. Dabei wurden 99 Prozent der Überschreitungsstunden von 240 µg/m3 im Zeitraum der Ozonepisode vom 1. bis 14. August 2003 gemessen.

Noch detailliertere Ergebnisse und eine Bewertung des Ozonsommers 2003 im Vergleich zu den Vorjahren stellt das UBA auf seiner Website bereit.
text  Hanno S. Ritter
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