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ADAC: 774 Wochenend-Staus mit mehr als zehn Kilometern Länge

Sommerreiseverkehr 2003: Weniger Staus, mehr Mega-Staus

Siehe Bildunterschrift
© ADAC
Alljährlich am Ende des Sommers zieht der ADAC Bilanz. Wie gut waren die Stauprognosen? Und wie schlimm war die Staubilanz? Während die Antwort auf erste Frage vom Automobil-Club nicht veröffentlicht wird, zeigen die Recherchen im übrigen, dass das Chaos in diesem Sommer kleiner als üblich war. Die Zahl der Staus von zehn Kilometern Länge und mehr ist demnach um rund 25 Prozent von 983 auf 774 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Den Grund hierfür sieht der ADAC in dem Super-Sommer: Viele derjenigen, die sich sonst erst kurz vor Urlaubsbeginn zu einer Reise entschlossen, verzichteten und genossen das schöne Wetter zu Hause. Möglicherweise, das darf hinzugefügt werden, konnte sich der ein oder andere in der momentanen wirtschaftlichen Situation auch einfach keinen Urlaub leisten bzw. war nicht gewillt, hierfür Geld auszugeben.

Die elf Mega-Staus 2003:
So, 03.08., A 8 Salzburg - München (75 km)
Sa, 26.07., A 24 Berliner Ring - Schwerin (65)
Sa, 26.07., A 7 Hannover - Hamburg (65)
So, 31.08., A 8 Salzburg - München (65)
Sa, 30.08., A 8 Salzburg - München (60)
Sa, 26.07., A 7 Hamburg - Hannover (50)
Sa, 30.08., A 1 Osnabrück - Bremen (50)
Sa, 02.08., A 9 Nürnberg - München (50)
So, 24.08., A 1 Bremen - Osnabrück (50)
Sa, 09.08., A 7 Hamburg - Flensburg (50)
So, 31.08., A 8 Salzburg - München (50)
Insgesamt summierten sich die Staus in den Sommerferien (jeweils von Freitag bis Sonntag) zu einer Strecke von über 12.000 Kilometern (Vorjahr über 15.000). Von den 774 Staus, die Polizei und ADAC-Staumelder auf Deutschlands Bundesfernstraßen meldeten, hatten 608 eine Länge zwischen zehn und 19 Kilometern und 155 Stau-Strecken waren zwischen 20 und 49 Kilometer lang. Fast verdoppelt hat sich dagegen die Zahl der "Superstaus" von 50 Kilometern und mehr - von sechs im Jahr 2002 auf elf in diesem Jahr.

389 aller Staus entfielen auf einen Freitag, bedingt vor allem durch Pendler, Wochenendheimfahrer und Lkw-Fahrer. Die Samstag- und Sonntag-Staus hielten sich wie im Vorjahr fast die Waage: 199 Staus an den Samstagen, 186 an den Sonntagen. Die Mehrzahl der Reisenden machte sich dennoch an einem Samstag auf den Weg in den Urlaub. Laut ADAC bildeten sich an diesem Tag etwa 65 Prozent aller Staus, die 40 Kilometer und länger waren.

Zwei Drittel der Staus über zehn Kilometer registrierten die Verkehrsexperten auf den fünf klassischen Ferienrouten:
  • A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg (146 Staus)
  • A 1 Lübeck - Hamburg - Bremen - Köln (106)
  • A 7 Flensburg - Hamburg - Hannover - Würzburg - Kempten (93)
  • A 3 Oberhausen - Frankfurt - Nürnberg - Passau (83)
  • A 9 Berlin - Nürnberg - München (77).
Von den zwölf untersuchten Wochenenden war an den Tagen vom 1. bis 3. August die Verkehrsbelastung auf den Urlaubsstrecken am größten. An diesem Wochenende, an dem auch die Ferien in Nordrhein-Westfalen begannen, gab es 103 Staus von zehn Kilometern und mehr. Mit 97 Staus war das Verkehrsaufkommen am Wochenende 29. bis 31. August fast genau so hoch. Die wenigsten Staus, nämlich 38, wurden am zweiten August-Wochenende gemeldet.

Die längste Wagenkolonne mit Stop-and-go-Verkehr erreichte 75 Kilometer und bildete sich am Sonntag, 3. August, auf der A 8 München - Salzburg. Bei der ADAC-Staubilanz werden alle Staus ab zehn Kilometer Länge berücksichtigt, unabhängig von deren Ursache.
text  Hanno S. Ritter
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